Eine interessante Debatte bahnt sich an, die Autofahrer in den Regionen Offenbach und Hanau betrifft. Der Wunsch nach einer stärkeren Identifikation mit der eigenen Heimat über individuelle Kfz-Kennzeichen könnte bald in Erfüllung gehen. Die Möglichkeit, dass auch kleinere Städte eigene Kennzeichen erhalten, gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Offenbach – In der heutigen Zeit spielt die persönliche Verbundenheit zur Heimat eine wesentliche Rolle, und das zeigt sich nun auch in der Diskussion um Kfz-Kennzeichen. Der Professor Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn hat festgestellt, dass in der Bevölkerung ein großer Wunsch nach mehr lokaler Identität besteht, was sich auch auf die Nummernschilder auswirkt. Rund 320 Städte in Deutschland könnten potenziell neue Kürzel erhalten, darunter auch einige, die eng mit Offenbach und Hanau verbunden sind. Dies könnte für Autofahrer eine Wahl zwischen ihrem bisherigen Kennzeichen und der neuen Städtekennung ermöglichen – vorausgesetzt, es kommt zu einer Änderung der Fahrzeugszulassungsverordnung.
Betroffene Städte im Main-Kinzig-Kreis und Landkreis Offenbach
- Bruchköbel
- Dietzenbach
- Dreieich
- Langen
- Maintal
- Nidderau
- Neu-Isenburg
- Obertshausen
- Rödermark
- Rodgau
- Seligenstadt
Um dieses Vorhaben zu realisieren, bedarf es einer Änderung der gesetzlichen Regelungen, die durch die jeweiligen Bundesländer beim Bund beantragt werden muss. Hierbei ist es wichtig, dass die Bürgermeister der betreffenden Städte aktiv werden und Druck aufbauen, um die Umsetzung voranzutreiben.
Kosten und Vorteile für die Autofahrer
Laut Informationen soll die Umstellung der Kfz-Kennzeichen für die Autofahrer nicht allzu kostspielig sein. Prof. Bochert hat angemerkt, dass die Einführung neuer Kennzeichen im Landkreis ohne große Aufwände realisierbar sei. Autofahrer würden voraussichtlich im Schnitt etwa zehn Euro zahlen müssen, sollten sie sich für ein neues Kennzeichen entscheiden. In bereits umgesetzten Projekten hat sich gezeigt, dass nach einer entsprechenden Gesetzesänderung schätzungsweise fünf Millionen Fahrzeugführer das Angebot angenommen haben und die Kommunen von einem wirtschaftlichen Nutzen in Höhe von 50 Millionen Euro profitierten.
Der Bürgermeister von Rheine, Peter Lüttmann, verdeutlichte den potenziellen Vorteil eines eigenen Kfz-Kennzeichens für die Stadt. „Ein eigenes Kennzeichen ist kostenloses Stadtmarketing und fördert die Identifikation mit unserer Stadt“, erklärte er und verwies darauf, dass in seinem Kreis mehrere Kennzeichen zur Verfügung stehen, jedoch die größte Stadt noch nicht berücksichtigt ist. Michael Müller, Erster Bürgermeister von Geretsried in Bayern, ergänzte, dass durch ein neues Kennzeichen die Wahrnehmung der Stadt nach außen gesteigert wird und gleichzeitig die Bürger sich stärker mit ihrer Kommune identifizieren können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich in der Diskussion um individuelle Kfz-Kennzeichen für die Städte rund um Offenbach und Hanau ein Trend abzeichnet, der nicht nur die Identifikation der Bürger mit ihrer Heimat stärkt, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für die Gemeinden mit sich bringen könnte. Die bisherigen Reaktionen und das steigende Interesse an der Thematik lassen darauf schließen, dass die Idee auf fruchtbaren Boden stößt, und es bleibt abzuwarten, wie schnell die gesetzgeberischen Schritte zur Umsetzung erfolgen werden. Mehr Details zu diesem Thema und dem gesamten Prozess sind in einem ausführlichen Bericht auf www.op-online.de nachzulesen.