Die Situation bei iwis mechatronics im baden-württembergischen Schwaigern spitzt sich zu. Nachdem das Unternehmen kürzlich seinen Auszubildenden im ersten Lehrjahr bereits vor Beginn ihrer Ausbildung gekündigt hatte, bringt die Geschäftsleitung nun erneut schlechte Nachrichten für die Belegschaft: Geplante Entlassungen stehen an. Der genaue Umfang ist derzeit noch unklar. Am Montag soll es Gespräche zwischen der Unternehmensführung, dem Betriebsrat und der IG Metall geben.
Der Hintergrund dieser drastischen Maßnahmen ist die sinkende Nachfrage im Bereich Elektroautos, die für iwis mechatronics als Automobilzulieferer von großer Bedeutung ist. „Wir müssen uns strategisch neu ausrichten“, erklärte das Unternehmen. Erhöhte Kosten aufgrund steigender Personalkosten, Energiepreise und unsicherer Rohstoffversorgung tragen zusätzlich zum Druck auf die wirtschaftliche Lage bei. Daher sind umfassende Prüfungen aller Geschäftsprozesse geplant, was einen Personalabbau zur Folge haben könnte.
Widerstand des Betriebsrats
Obwohl die Schwierigkeiten des Unternehmens offensichtlich sind, ist der Betriebsrat skeptisch, ob Entlassungen der richtige Weg sind. Betriebsratsvorsitzender Martin Stäbe weist darauf hin, dass bereits bis Ende November eine Restrukturierung läuft, bei der 76 Stellen abgebaut werden. Er betont, dass es mehr Sinn macht, die bereits eingeleiteten Maßnahmen abzuwarten, bevor weitere Schritte unternommen werden. Dies könnte nicht nur die moralische Belastung der Mitarbeiter mindern, sondern auch sicherstellen, dass das Unternehmen die richtige Richtung einschlägt.
Am Montag werden die Verhandlungen starten und vorerst scheint es aus Sicht des Betriebsrates wichtig, durchdachte Entscheidungen zu treffen, anstatt impulsiv zu handeln. Das Aufeinandertreffen könnte entscheidend dafür sein, wie sich iwis mechatronics in der Zukunft aufstellt und welche Strategien verfolgt werden, um in einem hart umkämpften Markt zu bestehen.
Die Azubis und ihre Zukunft
Besonders tragisch ist die Situation für die gekündigten Azubis, die im September ihre Ausbildungsplätze verloren haben. Es gibt jedoch positive Nachrichten: Laut Stäbe konnten die meisten von ihnen inzwischen einen neuen Arbeitsplatz finden. Lediglich zwei Azubis sind noch aktiv auf der Suche, da ebenfalls für sie bereits Angebote vorliegen. Über 20 Betriebe haben sich bereit erklärt, Ausbildungsmöglichkeiten für diese jungen Talente zu bieten.
iwis mechatronics gehört zur iwis-Gruppe und wird von der Dachgesellschaft iwis SE & Co. KG aus München geleitet. Neben Batteriekontaktsystemen für Elektrofahrzeuge entwickelt das Unternehmen auch Produkte für die Bereiche erneuerbare Energien, Medizintechnik und Konsumgüter. Das breite Produktspektrum umfasst sowohl Prototypenwerkzeuge als auch spezialisierte Werkzeuge zur Verarbeitung technischer Kunststoffe und Metalle.
Die kommende Woche wird entscheidend für die Zukunft von iwis mechatronics sein, während die Gespräche über die geplanten Entlassungen beginnen. Die Mitarbeiter und ihre Vertreter hoffen auf konstruktive Lösungen, um die Herausforderungen, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist, effektiv zu bewältigen und Stabilität für die Zukunft zu schaffen. Eine umfassende Übersicht über die aktuellen Entwicklungen bietet der Bericht auf www.swr.de.
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