Heilbronn

Gemeinsam gegen Antisemitismus: Heilbronn sucht Lösungen und Bildung

Im Schatten der jüngsten Berliner Resolution gegen Antisemitismus brodelt es in der Region Heilbronn! Während die politische Bühne ein Zeichen setzt, bleibt die Frage: Was bewirken diese Worte wirklich? Michael Rubinstein, der Gemeindedirektor der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, äußert sich skeptisch. „Resolutionen können etwas bewegen oder verhallen“, sagt er und kritisiert die lange Wartezeit auf eine Reaktion auf den Hamas-Terror vom Oktober 2023. Er fordert eine tiefere Auseinandersetzung mit den wahren Problemen, insbesondere im Kulturbetrieb, wo antisemitische Haltungen oft verborgen bleiben. Rubinstein warnt davor, Antisemitismus einseitig mit bestimmten Gruppen zu verknüpfen, während er in der Gesellschaft selbst verwurzelt ist.

Doch wie steht es um die Bildung? Avital Toren, die Vorsitzende der neuen Jüdischen Gemeinde von Heilbronn, ist überzeugt: „Allein durch schöne Worte wird sich nichts ändern.“ Sie fordert dringend, dass Antisemitismus in Schulen thematisiert wird, um das Bewusstsein der jungen Generation zu schärfen. „Der Hass auf Juden ist nicht neu und tritt aus allen politischen Ecken auf“, mahnt sie und betont die Notwendigkeit, über diese Themen offen zu diskutieren. Günter Spengler, Vorsitzender des Freundeskreises Synagoge Heilbronn, ist ebenfalls skeptisch. Er stellt die Frage, wo Antisemitismus beginnt und wo berechtigte Kritik aufhört, und warnt vor einer politischen Einmischung in gesellschaftliche Debatten.

Ein starkes Signal für jüdisches Leben

Im Gegensatz dazu begrüßt die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) die Resolution als ein wichtiges Signal. Präsident Volker Beck hebt hervor, dass die demokratischen Parteien in Deutschland eine besondere Verantwortung für die Sicherheit jüdischen Lebens tragen. Bernd Sommer von der Heilbronner DIG fordert, dass antisemitische Veranstaltungen nicht öffentlich gefördert werden dürfen, während er die Notwendigkeit eines offenen Diskurses betont. „Denkverbote sind nicht sinnvoll“, sagt er. Stattdessen plant die DIG nach dem Ende des Krieges ein Projekt, das darauf abzielt, verfeindete Menschen zusammenzubringen. Ein Zeichen für Frieden und Verständnis in unruhigen Zeiten!

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Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Heilbronn, Deutschland
Quelle
stimme.de

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