Die Mobilitätsbranche wird von einer tiefgreifenden Krise erschüttert, die auch die großen Unternehmen erheblich betrifft. Das Technologieunternehmen Bosch und seine Tochtergesellschaft Bosch Engineering reagieren auf die Herausforderungen der aktuellen Marktsituation, indem sie die Arbeitszeiten und Gehälter von 2.300 Angestellten reduzieren.
Auswirkungen auf die Belegschaft
Ab Oktober 2024 wird die wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden auf zunächst 37 Stunden gesenkt, mit einer weiteren Reduzierung auf 36 Stunden ab dem 1. Januar 2025. Diese Maßnahmen folgen einer Gesamtbetriebsvereinbarung, die im Juli zwischen Bosch Engineering und den Arbeitnehmervertretern geschlossen wurde. Die betroffenen Standorte befinden sich größtenteils in Abstatt bei Heilbronn, mit einer zusätzlichen Betriebsstätte in Holzkirchen bei München.
Kostenreduktion als zentrale Strategie
Die Maßnahmen stehen im Kontext eines notwendigen Sparkurses des Unternehmens. So heißt es von Seiten Bosch Engineering, dass die Arbeitszeitverkürzungen sowohl auf Überkapazitäten als auch auf den anhaltenden Kostendruck reagieren. Obwohl das Unternehmen auf eine Reduzierung der Arbeitszeit setzt, sind direkte Arbeitsplatzverluste nicht angekündigt, was in der momentanen Wirtschaftslage nicht selbstverständlich ist.
Einblicke in die Branche
Die Entscheidung von Bosch Engineering ist jedoch nicht isoliert zu betrachten. Die gesamte Autoindustrie, in der Bosch eine Schlüsselrolle spielt, befindet sich in einer prekären Lage. Neben Bosch sehen sich auch andere Branchenakteure wie ZF und Continental gezwungen, die Anzahl ihrer Stellenanzeigen signifikant zu reduzieren. Insbesondere Bosch verzeichnete einen Rückgang um 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was auf die drastischen Änderungen in der Nachfrage und Produktionsfähigkeit hinweist.
Massive Stellenkürzungen als bedeutender Trend
Über die bereits genannten 2.300 Beschäftigten hinaus plant Bosch weltweit, mehr als 7.000 Stellen abzubauen. Dieser Schritt zeigt ein zunehmendes Gefühl der Unsicherheit in der deutschen Wirtschaftslandschaft, da auch andere Bereiche wie Werkzeuge und Hausgeräte betroffen sind. Der Unternehmensdruck scheint dadurch gestiegen zu sein, den Kostendruck durch verschiedene Sparmaßnahmen zu bewältigen, während gleichzeitig Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten werden soll.
Proteste der Belegschaft
Die betroffenen Arbeitnehmer sind aufgrund der Fertigungstätigkeiten, die nicht unter dem Tarifvertrag der IG Metall stehen, in einer besonders schwierigen Lage. Vor dem Hintergrund der Arbeitszeitverlängerungen und Sparmaßnahmen haben bereits zahlreiche Veranstaltungen und Demonstrationen stattgefunden, bei denen mehr als 25.000 Beschäftigte für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und gegen weitere Einschnitte protestiert haben.
Die aktuellen Entwicklungen bei Bosch Engineering verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die gesamte Branchenlandschaft in Deutschland konfrontiert ist. Der Rückgang der Beschäftigungszahlen und die Notwendigkeit der Anpassung an veränderte Marktbedingungen werfen Fragen zur langfristigen Zukunft des Sektors auf und fordern sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte heraus.
– NAG