In einer bewegenden Erzählung wird die Geschichte von Hazal lebendig, einer jungen Frau, die in ihrer Heimatstadt auf massive Vorurteile stößt und sich nach einer Chance auf ein besseres Leben sehnt. Trotz unzähliger Bewerbungen erhält sie keinen Ausbildungsplatz und wird immer wieder auf ihre vermeintliche Position verwiesen. Ihre Träume scheinen in weiter Ferne, doch an ihrem 18. Geburtstag hat Hazal genug. Sie will mit ihren besten Freundinnen im trendigsten Club Berlins feiern, als sie plötzlich auf eine schmerzhafte Realität trifft.
Vor der Eingangstür des Clubs, wo die Lichter blitzen und die Musik lebt, stehen Hazal und ihre Freundinnen, gespannt und voller Vorfreude. Doch der Türsteher zeigt ihnen die kalte Schulter und lässt sie nicht hinein. Diese Ablehnung trifft Hazal tief; erneut wird ihr vermittelt, dass sie nicht dazugehört. Dieser Moment ist mehr als nur eine Absage – es ist ein weiteres Beispiel für die Diskriminierung, der sie in ihrem Leben begegnet. Während des Heimwegs, in dem sie die schmerzlichen Umstände verarbeiten will, werden sie zudem von einem aufdringlichen Studenten belästigt. Die Situation eskaliert schnell, und Hazal findet sich in einem Albtraum wieder.
Flucht nach Istanbul
Entschlossen, dem auswegslosen Gefühl der Ablehnung zu entkommen, flieht Hazal Hals über Kopf nach Istanbul. Diese Entscheidung markiert den Wendepunkt ihres Lebens. Die Metropole, die für viele als eine Stadt voller Möglichkeiten gilt, ist für sie zunächst ein unbekanntes Terrain. Sie ist allein, und die Herausforderungen sind groß. Doch Hazal ist fest entschlossen, in dieser neuen Stadt zu überleben. Ihre Reise symbolisiert einen Akt des Mutes und der Hoffnung, aber auch die schmerzhafte Erkenntnis, dass sie alles allein meistern muss, koste es, was es wolle.
Der Film „ELLBOGEN“, unter der Regie von Aslı Özarslan, erzählt eindrucksvoll von Hazals Alltag und den Kämpfen, die sie durchlebt. Die 91 Minuten lange Erzählung ist ein eindringlicher Blick auf die Themen Identität, Zugehörigkeit und den Wunsch nach Anerkennung. Mit einer Altersfreigabe von 16 Jahren eröffnet der Film jungen Zuschauern die Möglichkeit, über gesellschaftliche Normen und die Hürden, die viele Menschen überwinden müssen, nachzudenken.
Die Darstellungen von Vorurteilen und Ablehnung sind nicht nur für Hazal persönlich, sondern spiegeln auch die Herausforderungen wider, mit denen viele junge Menschen in der heutigen Gesellschaft konfrontiert sind. „ELLBOGEN“ transportiert eine universelle Botschaft der Hoffnung und des Durchhaltevermögens und lädt das Publikum dazu ein, sich mit Hazals Schicksal zu identifizieren.
In der Begegnung mit den Hürden ihres Lebens wird Hazal zum Symbol für unzählige andere, die oft unsichtbar bleiben. Ihre Entscheidung, nach Istanbul zu fliehen, steht für den unaufhörlichen menschlichen Wunsch nach Freiheit und Selbstverwirklichung. Wie wird es mit ihr weitergehen? Eine Frage, die die Zuschauer während des Films und darüber hinaus beschäftigt.
– NAG