Ein dramatischer Abschluss der Festivalreihe D-Dance in Heidelberg: Das Publikum wurde direkt in die intime Welt des Tanzes hineingezogen, wo Nähe und persönliche Konflikte keine Grenzen kennen. Die Fusion von erstklassigem Tanz und provokanten Themen fand in „No Room 4 (Mis)takes“ von Luches Huddleston Jr. statt, der selbst ein ehemaliger Profi-Tänzer ist. Gemeinsam mit Tänzer Giovanni de Buono gründete Huddleston die „lil’luke dance company“ in Mannheim, jetzt vertreten durch die talentierten Ayaki Kikuchi, Cara Hopkins und Julia Headley – letzterer ist eine bekannte Solistin vom Nationaltheater. Mit einer schockierenden Nähe, die das Publikum umhüllte, forderte das Stück zum Nachdenken über körperliche Berührungen und persönliche Grenzen auf.
Die Aufführung verzichtete komplett auf Bühnenbeleuchtung, stattdessen brachten die Tänzer ihre eigenen Lichtquellen mit. Ein Lichtkonzept von Damian Chmielarz sorgte für eine aufregende Atmosphäre. Goldene Capes, die stark an Faschingskostüme erinnerten, boten den Tänzern zunächst einen geheimnisvollen Schutz, verwandelten sich aber schnell in hinderliche Fesseln. Mit einem faszinierenden Musikmix, der von Bach bis Elektronik reichte, ebbte der Tanz zwischen verschiedenen Stilen und Themen: Wie geht man mit Nähe und Furcht um? Was geschieht mit dem Wunsch nach Berührung in einer Welt voller Vorurteile? Diese Fragen wurden hautnah im Austausch zwischen Darstellern und Publikum erfahrbar, während die Tänzer sich vor den Zuschauern umzogen – schockierend nahe!
Förderung der Kreativität
In der freien Tanzszene sind Probenräume, Geldmittel und Aufführungschancen rar. Doch das Heidelberger Choreographische Centrum (CC) setzt ein starkes Zeichen! Hier können Choreograf*innen Residenzen beantragen und profitieren von einer voll ausgestatteten Probeumgebung sowie Wohnmöglichkeiten. Mit einem Produktionskostenzuschuss von insgesamt 60.000 Euro, unterstützt durch die Stadt Heidelberg, können Künstler ihre kreative Vision uneingeschränkt verfolgen. Diese zeitlich begrenzten Residenzen sind international begehrt und von einer hochkarätigen Jury geprüft.
Das D-Dance Festival präsentierte die Ergebnisse dieser Residenzen über sechs aufregende Wochenenden und zeigte, dass die Werke auf europäischem Niveau bestehen können! Jedes Stück war ein Beweis für die harte und kreative Arbeit der Choreografen, die den Zuschauern tiefen emotionalen Eindruck hinterließen. Die starke Resonanz lässt keinen Zweifel daran, dass hier gut investiertes Fördergeld ist – ein lebendiger Beitrag zur urbanen Kulturszene!
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