Im Zoo Heidelberg hat ein aufregender neuer Bewohner Einzug gehalten: Eine asiatische Goldkatze aus einem indonesischen Safaripark, die zu den letzten ihrer Art in Europa zählt. Nur noch elf dieser scheuen und eleganten Raubkatzen leben auf dem Kontinent, was die Bedeutung dieser speziellen Katze für die Erhaltungszucht umso größer macht. Der Zoo Heidelberg und der Tierpark Berlin sind die einzigen deutschen Einrichtungen, die diese geschützte Tierart halten, weswegen der Zuwachs als ein Hoffnungsträger für den Artenschutz eingestuft wird. Laut Berichten von Heidelberg24 ist die asiatische Goldkatze aufgrund fortschreitender Lebensraumzerstörung und Jagd auf die Rote Liste der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft.
Besondere Zuchtbedingungen
Die asiatische Goldkatze, die nun im Zoo Heidelberg lebt, ist ein vier Jahre altes Weibchen. Sie wird mit einem drei Jahre alten Kater vergesellschaftet, der 2022 im Zoo Wuppertal geboren wurde. Um die Eingewöhnung für das neue Weibchen zu erleichtern, wurden spezielle Holzverkleidungen und Versteckmöglichkeiten in ihrem Gehege eingerichtet, wie LeimenBlog berichtet. Diese Maßnahmen sind entscheidend, da die Zusammenführung der beiden Katzen Monate in Anspruch nehmen könnte und viel Erfahrung erfordert. Erste positive Zeichen zeigen sich bereits: Durch ein spezielles Gitter können die Tiere sich beschnuppern, wobei der Kater besonders interessiert scheint.
Der Zoo Heidelberg hat eine lange Tradition in der Zucht dieser gefährdeten Art und hat seit 1978 eine beeindruckende Anzahl von 26 überlebenden Jungtieren gezüchtet. Die Kuratorin Sandra Reichler, die auch das Zuchtbuch für das europäische Erhaltungszuchtprogramm betreut, erklärt, dass die genetische Diversität durch diesen Neuzugang erheblich verbessert werden kann. Zudem engagiert sich der Zoo nicht nur für den Artenschutz in Gefangenschaft, sondern unterstützt auch Projekte zum Schutz der Goldkatzen in ihrem natürlichen Lebensraum. Dazu zählen unter anderem die Ausbildung von Anti-Wilderer-Einheiten und der Bau von raubtiersicheren Ställen, um Konflikte mit Bauern zu minimieren.
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