In Friedrichshafen wird am Dienstag ein bedeutsamer Umzug stattfinden, der die Geschichte und die Erlebnisse der berühmten „Landshut“ verdeutlicht. Das Flugzeug, das 1977 von Terroristen entführt und später durch die GSG9 in Mogadischu befreit wurde, wird zum letzten Mal umziehen. Der Rumpf sowie sämtliche Einzelteile, darunter die abmontierten Tragflächen und das Leitwerk, finden ihren endgültigen Platz in der Halle Q, wo voraussichtlich im Jahr 2026 der „Demokratieraum. Die Landshut in Friedrichshafen“ eröffnet wird.
Obwohl es bisher noch kein festes Eröffnungsdatum gibt und das Konzept des Lernortes nicht veröffentlicht ist, steht bereits ein offizieller Name fest. Der „Demokratieraum“ wird sich mit der wehrhaften Demokratie und ihren Herausforderungen in verschiedenen historischen Kontexten beschäftigen. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen und Demokratie aktiv zu fördern.
Der Umzug der ‚Landshut‘
Seit 2017 steht die „Landshut“ in einem Flughafen-Hangar, nachdem sie vom Deutschen Bundestag der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zur Verfügung gestellt wurde. Die bpb verfolgt mit dem Projekt das Ziel, das Wrack der ehemaligen Lufthansa-Maschine in historische und politische Bildungsaktivitäten einzubinden. Der Fokus liegt dabei auf den Fragestellungen rund um Demokratie und deren Verteidigung.
Der Umzug der „Landshut“ erfolgt über eine relativ kurze Distanz innerhalb des Flughafenareals, jedoch stellt dieser dennoch eine logistische Herausforderung dar. Aus Sicherheitsgründen wird der Zugang zum Gelände für die Öffentlichkeit eingeschränkt. Allerdings können interessierte Zuschauer den Umzug zwischen 10 und 11 Uhr von einer Freifläche außerhalb des Flughafens beobachten. Die Adresse ist: Am Flughafen 27, 88045 Friedrichshafen, mit Parkmöglichkeiten in der Nähe.
Eine entscheidende Rolle spielt das Wetter, da witterungsbedingte Verzögerungen nicht ausgeschlossen sind. Der regionale Unterstützerkreis des „Demokratieraums“ informiert darüber in einem Newsletter. Während der Umzug selbst nur kurze Zeit in Anspruch nehmen wird, erinnert er an die spektakuläre Landung der „Landshut“ im September 2017, die tausende Schaulustige anzog.
Der Umzug der „Landshut“ wird nicht nur eine logistische Angelegenheit sein, sondern auch ein bedeutendes Ereignis, das den Bürgern Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse von 1977 ins Gedächtnis ruft. Damals erlebte die Welt eine der dramatischsten Entführungen in der Geschichte der Luftfahrt. Die Boeing 737 wurde in einem großflächigen Transport im Bauch der Antonow 124 von Brasilien an den Bodensee gebracht und sorgt auch heute noch für reges Interesse.
Die Vorbereitungen für den neuen Standort sind bereits abgeschlossen, und die „Landshut“ wird bald ihren Platz in der Halle Q finden. Die bpb plant, im November Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu den Ereignissen von 1977 einzuladen, um deren Perspektiven und Erinnerungen zu bewahren und zu dokumentieren. Wer sich für eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema interessiert, findet weitere Informationen auf der Webseite www.demokratieraum.de.