Ein erschreckendes Kapitel in der Automobilindustrie zeichnet sich ab: Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen plant, am Standort Saarbrücken bis Ende nächsten Jahres bis zu 1.800 Stellen abzubauen. Dies wurde von einer Sprecherin des Unternehmens bestätigt. Hintergrund dieser Entscheidung ist ein spürbarer Rückgang in der Auftragslage, der auch die Produktion von Automatikgetrieben in Saarbrücken betrifft, wo derzeit etwa 10.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Der Standort Saarbrücken ist besonders, da dort sowohl Getriebe für Fahrzeuge mit Verbrennermotoren als auch für Hybrid- und Elektrofahrzeuge hergestellt werden. Leider hat ZF kürzlich bemerkt, dass die neuen Produktionslinien für Elektroautos nicht ausgelastet sind, was zur Notwendigkeit führt, Personal abzubauen. Zum ersten Mal wurden die Führungskräfte am 16. Oktober über die bevorstehenden Entlassungen informiert, während eine Informationsveranstaltung für die Mitarbeiter noch geplant ist.
Geplante Einsparungen und Konflikte
Der Stellenabbau in Saarbrücken ist Teil eines umfassenderen Plans, der bereits Mitte 2024 angekündigt wurde. In den nächsten vier Jahren sollen bis zu 14.000 Stellen in Deutschland wegfallen. Der Jobabbau wird der Unternehmensführung zufolge vor allem durch das Auslaufen befristeter Verträge realisiert. Sollte sich die wirtschaftliche Lage nicht erholen, könnte es bis Ende 2028 in Saarbrücken sogar zu einem Abbau von bis zu 4.500 Stellen kommen.
Infolgedessen hat sich die Situation zwischen dem Betriebsrat und der Unternehmensleitung angespannt. Achim Dietrich, der Gesamtbetriebsratschef, äußerte in einem Interview, dass eine Liste von Werken existiert, die möglichst schnell geschlossen werden sollen. Dies betrifft über ein Drittel der 35 ZF-Standorte in Deutschland, was die Sorgen um die Zukunft der Mitarbeiter verstärkt.
Diese Entscheidung stellt eine erhebliche Herausforderung für die Belegschaft dar und wirft Fragen über die Zukunft des Standorts Saarbrücken auf. Das Unternehmen muss nun nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgen, sondern auch die moralische Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern ernst nehmen. Die Auswirkungen dieser Schritte könnten weitreichende Folgen haben, sowohl für die Belegschaft als auch für die regionalen Arbeitsmärkte.
Für weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen bei ZF Friedrichshafen, siehe den Bericht auf www.bw24.de.
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