Im Zentrum eines wachsenden Stresses steht ZF Friedrichshafen, ein bedeutender Automobilzulieferer am Bodensee, der mit massiven Stellenstreichungen droht. Das Unternehmen plant den Abbau von zwischen 11.000 und 14.000 Arbeitsplätzen, was ungefähr einem Viertel seiner Belegschaft entspricht. Diese Entwicklungen sind das Ergebnis einer schwierigen Marktsituation und interner Herausforderungen, die durch die Transformation zur Elektromobilität bedingt sind.
Achim Dietrich, der Gesamtbetriebsratschef von ZF Friedrichshafen, äußerte seine Besorgnis über die Absichten des Unternehmens und forderte von der Unternehmensführung schnellstmöglich Klarheit über die bevorstehenden Veränderungen. Auf einer Veranstaltung in Stuttgart machte er deutlich, dass die Mitarbeiter bis Ende des Jahres über ihre berufliche Zukunft informiert werden sollten. Andernfalls drohen Proteste von Seiten der Belegschaft.
Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die finanziellen Schwierigkeiten der ZF Friedrichshafen resultieren aus hohen Zinszahlungen, die Jahr für Jahr über eine halbe Milliarde Euro betragen. Diese Belastung wird durch die enormen Kosten, die mit der Umstellung auf Elektromobilität verbunden sind, noch verstärkt. Der Konzern, der weltweit etwa 169.000 Mitarbeiter beschäftigt und im Jahr 2023 einen Umsatz von etwa 46,6 Milliarden Euro erzielte, sucht dringend nach Lösungen, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
Dietrich stellte klar, dass einige der ZF-Werke akut von Schließungen bedroht sind. Laut seinen Aussagen könnte mehr als ein Drittel der insgesamt 35 deutschen Standorte betroffen sein. McKinsey, eine bekannte Unternehmensberatung, wurde in die Entscheidungsfindung einbezogen, um die nächsten Schritte zu planen. Dietrich hat darauf hingewiesen, dass das Unternehmen eine transparente Kostenstruktur vorlegen sollte, um die Notwendigkeit einer Verlagerung ins Ausland zu überprüfen. Die Aggressivität dieser Maßnahmen spiegelt die Dringlichkeit wider, mit der der Konzern auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen reagiert.
In einer Reaktion auf die Vorwürfe von Dietrich erklärte der Konzernsprecher, dass ZF Friedrichshafen sehr wohl gewillt sei, Lösungen im Dialog mit der Arbeitnehmervertretung zu finden. Die Zusammenarbeit im Rahmen des Tarifvertrags Transformation, der im Jahr 2020 eine wesentliche Rolle spielte, soll auch in der gegenwärtigen Situation fortgeführt werden, um die Belegschaft bestmöglich abzusichern.
Die betroffenen Mitarbeiter und die Öffentlichkeit blicken mit Spannung auf die kommenden Entwicklungen, die sowohl für die Beschäftigten als auch für die Zukunft des Unternehmens von entscheidender Bedeutung sind. Die Situation bleibt angespannt, und die Gewerkschaften könnten bald mobilisieren, wenn das Management in den kommenden Wochen keine klaren Perspektiven bietet. Für genaue Informationen und weitere Entwicklungen zu diesem Thema können Interessierte den Artikel auf chip.de lesen.