Simon Blümcke, der neue Oberbürgermeister von Friedrichshafen, hat in nur wenigen Wochen eine beeindruckende Machtposition erlangt. Der 50-Jährige, der zuvor Erster Bürgermeister in Ravensburg war, wurde am 29. September mit fast 60 Prozent der Stimmen gewählt. Doch was macht ihn so besonders? In Friedrichshafen ist der Oberbürgermeister nicht nur der Regierungschef einer Stadt mit über 63.000 Einwohnern, sondern auch ein einflussreicher Wirtschaftslenker, der im Aufsichtsrat mehrerer bedeutender Unternehmen sitzt.
Die Rolle des Oberbürgermeisters in Friedrichshafen ist einzigartig. Neben dem Vorsitz im Stadtrat übernimmt Blümcke auch die Leitung der Zeppelin-Stiftung, die ein Sondervermögen der Stadt verwaltet. Diese Stiftung unterstützt wirtschaftlich hilfsbedürftige Bürger und ist Mehrheitseigentümer von wichtigen Unternehmen wie ZF Friedrichshafen und der Luftschiffbau Zeppelin GmbH. Blümcke wird somit nicht nur die Geschicke der Stadt lenken, sondern auch einen entscheidenden Einfluss auf die lokale Wirtschaft ausüben.
Hohe Verantwortung, hohe Vergütung
Die besonderen Anforderungen an Blümckes Position haben auch zu einer Erhöhung seines Gehalts geführt. Der Gemeinderat hat beschlossen, ihn in die Besoldungsgruppe B8 einzustufen, was ihm ein monatliches Gehalt von 11.800 Euro sowie eine steuerfreie Dienstaufwandsentschädigung von fast 1.600 Euro sichert. Zusätzlich erhält er durch seine Aufsichtsratsmandate rund 280.000 Euro jährlich, von denen er jedoch nur 9.600 Euro behalten darf, während der Rest in die Stadtkasse fließt. Diese finanzielle Ausstattung spiegelt die immense Verantwortung wider, die mit seinem neuen Amt verbunden ist.
Blümcke selbst beschreibt seine Rolle bescheiden: „Ich bin nicht der Super-CEO“, erklärte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Ich sitze auf dem Beifahrersitz und bin verantwortlich für das Navi, fahren tut ein anderer.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass er sich der Herausforderungen bewusst ist, die auf ihn zukommen, während er gleichzeitig die Kontrolle über bedeutende wirtschaftliche Entscheidungen in der Stadt behält.
Details zur Meldung