Der 100. Bücherflohmarkt in Friedrichshafen zog kürzlich zahlreiche Buchliebhaber, Spender und Unterstützer von Amnesty International (AI) in die alte Turn- und Festhalle. Zu diesem festlichen Anlass war auch Schwester Christa-Maria Günther anwesend, die in ihrer Begrüßung betonte, dass die Situation bezüglich der Menschenrechte aktuell „fünf vor 12“ sei. Sie erinnerte daran, dass die Friedrichshafener AI-Gruppe seit 1972 aktiv ist, und dass der feierliche Teil der Veranstaltung aufgrund von Corona ausfallen musste.
Jeremy Mano vom Amnesty-International-Regionalbüro in Karlsruhe würdigte die engagierte Arbeit der Ehrenamtlichen und hob die Bedeutung des Einsatzes für die Menschenrechte hervor, insbesondere gegen Folter und die Todesstrafe. Während seiner Ansprache brachte Mano seinen Respekt für die vielen Helferinnen und Helfer zum Ausdruck, die seit der ersten Stunde mit viel Engagement zum Gelingen des Bücherflohmarktes beitragen.
Günstige Preise für Raritäten
Das Team, das den Bücherflohmarkt organisiert, erhielt besonderen Dank von Mano für ihre Beständigkeit und Hingabe. Ursula Locher, die besonders für die Antiquariatsabteilung zuständig ist, freute sich über das wachsende Interesse an den Büchern: „Den AI-Bücherflohmarkt gibt es seit 1978, und ich bin seit 1985 dabei. Trotz schwieriger Zeiten erleben wir zurzeit ein Wiedererstarken des Interesses“, erklärte sie.
Mit gebrauchten Exemplaren und Raritäten, die oft aus Internetverkäufen stammen, zieht der Markt viele Besucher an. Dabei bleiben die Preise durchaus attraktiv, wobei ein Basiskilopreis von 2,90 Euro für Buchkäufer gilt.
Die Atmosphäre auf dem Flohmarkt war lebhaft, mit Käufern aller Altersgruppen, darunter auch ein älteres Ehepaar aus Tettnang, das vor Freude versicherte: „Wir kommen jedes Mal!“
Wichtige Botschaften und soziale Unterstützung
Neben dem Bücherverkauf spielte auch die politische Botschaft eine tragende Rolle. Die Unterschriftenlisten, die auslagen, ermöglichten den Besuchern, ein Zeichen für die menschenrechtliche Lage in verschiedenen Ländern zu setzen. Diese Initiative wollte auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, Verhafteten und Leidenden unter diktatorischen Regimen eine Stimme zu geben.
Bei der Übernahme der Organisatoren für die Kaffee- und Kuchentheke wurden zudem Spenden für das Frauen- und Kinderschutzhaus der Arbeiterwohlfahrt gesammelt. „Nach Abzug der Kosten bleibt genug übrig, um an Amnesty International zu spenden“, erklärte Schwester Christa-Maria.
Die Resonanz der diesjährigen Feier des 100. Bücherflohmarktes belegt zudem, dass viele Menschen sich für Literatur und soziale Themen engagieren. Für die Organisatoren sind neue engagierte Hände immer willkommen – sowohl für die Veranstaltung als auch für die Sammlung von Bücherspenden.
Das Motto des Vormittags war klar: Gutes Lesen für einen guten Zweck ist nicht nur eine Freude für die Käufer, sondern auch eine nachhaltige Unterstützung der Menschenrechtsarbeit. Wer sich an der Aufgabe beteiligen möchte, kann sich über die offizielle Seite von Amnesty Friedrichshafen weiter informieren: www.amnesty-friedrichshafen.de.