Die Stadt Friedrichshafen steht vor einer wichtigen baulichen Veränderung: Das Edeka-Kaufhaus am Romanshorner Platz wird umfassend saniert. Die Pläne stammen von Edeka Baur, die Millionen in dieses Großprojekt investieren. Eine bedeutende Etappe wurde am Mittwoch erreicht, als der Gestaltungsbeirat der Stadt die Umbaupläne für die Fassade grundsätzlich genehmigte. Sollte alles wie geplant verlaufen, können die Arbeiten bis Juni 2025 abgeschlossen werden, gefolgt von einer feierlichen Eröffnung.
Diese Erneuerung ist besonders dringend, da der Supermarkt seit September 2023 geschlossen ist. Über ein Jahr lang waren die Anwohner ohne direkten Nahversorger in der Innenstadt, was zahlreiche Kunden verunsicherte. Gerüchte über eine dauerhafte Schließung machten die Runde, doch Sabine Seibl, die die Frischemärkte Baur leitet, versichert: „Unser Markt wird wieder öffnen.“ Sie und ihr Bruder Jürgen Baur haben kürzlich das Kaufhaus übernommen und wollen in die Zukunft investieren.
Wichtige Gespräche vor Ort
Bei einem wichtigen Treffen vor Ort haben sich Mitglieder des Gestaltungsbeirats, die Eigentümer und ihre Planer versammelt, um die Details der Außengestaltung zu diskutieren. Bürgermeister Fabian Müller betonte die Bedeutung dieser öffentlichen Beratung und erklärte seine Unterstützung für das Projekt.
Ein zügiger Bauantrag für die Fassade und das Obergeschoss soll demnächst eingereicht werden. Der Bürgermeister lobte die Geduld der Bauherren und kündigte an, dass die Stadt ihre Genehmigungen umgehend bearbeiten wolle, um den Anwohnern schnellstmöglich einen neuen Nahversorger zu garantieren.
Umbau mit Vision
Für Seibl und Baur bedeutet dies nicht nur eine finanzielle Herausforderung, sondern auch ein Herzensprojekt. „Es geht um eine Investition, die wir nicht mit Links stemmen. Unser Herz hängt an Friedrichshafen“, so Seibl. Während des Umbaus muss jedoch mit Lärm und Schmutz gerechnet werden.
Die angestrebte Neugestaltung sieht vor, dass der Supermarkt von zwei Etagen ins Erdgeschoss verlagert wird. Das Gebäude ist bereits entkernt, und die Baugenehmigung dafür liegt seit eineinhalb Jahren vor. Die Verzögerungen sind unter anderem auf mehrere Eigentümerwechsel zurückzuführen.
Im Obergeschoss des Kaufhauses wird geplant, Geschäfte aus der Textilbranche anzusiedeln, darunter einen sportiven Einzelhändler sowie ein Geschäft für Herrenmode. „Es ist uns wichtig, keine Wettbewerbsverhältnisse zu schaffen“, betont Seibl und verweist auf die Koordination mit der Stadt.
Zusätzlich zur Sanierung wird das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand gebracht, unter anderem wird die Technik erneuert. Eine der größeren Änderungen betrifft die Aufzüge: Der mittlere Aufzug wird durch eine Rolltreppe ersetzt, die von außen in den ersten Stock führen soll.
Ein dimensioniertes Café im Erdgeschoss wird ebenfalls entstehen, zusammen mit weiteren Angeboten wie einem Tabak- und Zeitschriftenladen oder einem Blumengeschäft. Auch hier ist die Entscheidung über die benötigten Geschäfte ein gemeinsamer Prozess mit der Stadt.
Die Gespräche über die Materialien für die Fassade brachten eine interessante Debatte über den Erhalt des Natursteins am Arkadensockel, den der Gestaltungsbeirat favorisierte. Professor Amandus Sattler betonte die Nachhaltigkeit und die Notwendigkeit, gut erhaltene Materialien zu bewahren.
Diese umfassenden Pläne unterstreichen die Bereitschaft der Edeka-Geschäftsführung, ein modernes, einladendes Kaufhaus zu schaffen, das gleichzeitig die Tradition der Stadt respektiert. „Wir wollen ein attraktiives und modernes Geschäftshaus mit einer großzügigen und leichten Fassade schaffen, das sich in die Umgebung einfügt“, so Baur.
In der kommenden Sitzung des Gestaltungsbeirats am 11. Dezember wird das Projekt erneut diskutiert, und die endgültige Gestaltung der Fassade wird festgelegt. Für die Innenstadt von Friedrichshafen stellt diese Neugestaltung einen wichtigen Schritt dar, um das städtische Einkaufserlebnis zu verbessern und die Lebensqualität der Anwohner zu erhöhen. Details zum Projekt können bei www.schwaebische.de nachgelesen werden.
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