Im dramatischen Fall des Klinikums Friedrichshafen erhebt der entlassene Chefarzt Klage gegen seine fristlose Kündigung. Das Arbeitsgericht Ulm hat bereits einen Gütetermin angesetzt, doch dieser endete ohne Einigung. Die Situation ist angespannt, denn sie steht im Schatten des tragischen Freitods einer Oberärztin, die im Dezember 2023 Selbstmord beging. Diese Medizinerin hatte zuvor mutig auf gravierende Missstände im Krankenhaus hingewiesen, die ihrer Meinung nach zu tödlichen Vorfällen geführt hatten. Ihr mutiger Einsatz blieb jedoch ungehört, und ihre Kündigung stand im Raum, was schließlich zu ihrem tragischen Ende führte.
Ermittlungen und Compliance-Untersuchung
Die Staatsanwaltschaften Ravensburg und Stuttgart ermitteln nun wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung und Abrechnungsbetrug. Inmitten dieser schweren Vorwürfe hat das Klinikum eine externe Compliance-Untersuchung in Auftrag gegeben, die zur fristlosen Kündigung des Chefarztes im Juli 2024 führte. Der Chefarzt selbst wehrt sich vehement gegen diese Entscheidung und hat beim Arbeitsgericht die „Feststellung der Unwirksamkeit der außerordentlichen Kündigung“ beantragt.
Nach dem gescheiterten Gütetermin wurde ein Güterichterverfahren eingeleitet, bei dem ein neutraler Richter als Mediator fungiert. Ziel ist es, eine einvernehmliche Lösung zu finden, ohne den Druck eines öffentlichen Verfahrens. Sollte eine Einigung erzielt werden, bleibt oft Stillschweigen über das Ergebnis. Andernfalls wird der Fall erneut vor die ursprüngliche Kammer gebracht, die dann eine endgültige Entscheidung treffen muss. Die Spannungen im Klinikum sind hoch, und die Zukunft des Chefarztes hängt nun am seidenen Faden.
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