Freiburg im BreisgauWissenschaft

Neue Hoffnung für die Medizin: So bleibt Boten-RNA stabil und heilend!

In einer bedeutenden wissenschaftlichen Entdeckung haben Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie eine neue Klasse von mRNA-stabilisierenden Substanzen entwickelt. Diese Innovation könnte einen entscheidenden Fortschritt in der Entwicklung von mRNA-basierten Therapeutika und Impfstoffen darstellen, die als vielversprechende Lösung im Kampf gegen verschiedene Krankheiten gelten.

Boten-RNA, oder mRNA, spielt eine zentrale Rolle im Zellstoffwechsel, da sie die genetischen Informationen vom Zellkern zu den Proteinfabriken im Zellplasma transportiert. Eine der Herausforderungen bei der Nutzung von mRNA in Therapien liegt in der effizienten Stabilisation, da gesunde mRNA schnell abgebaut wird. Dies kann dazu führen, dass weniger von einem benötigten Protein produziert wird. Daher ist das Stabilisieren von gesundheitsfördernden mRNA-Molekülen entscheidend für den Erfolg zukünftiger Behandlungen.

Neue Ansätze zur Stabilisierung von mRNA

Das Team um Peter ‚t Hart hat eine vielversprechende Strategie entwickelt, welche die Deadenylierung der mRNA hemmt. Dieser Prozess, bei dem Adenin-Nukleotide von der mRNA entfernt werden, führt zur Zerstörung der Boten-RNA. Bei Tests zeigte sich, dass der neu entwickelte Wirkstoff die Interaktion der Ziel-mRNA mit dem CCR4-NOT-Komplex blockieren kann, wodurch die Lebensdauer der mRNA signifikant verlängert werden konnte.

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Die Herausforderung bestand darin, ein großes Peptid zu erstellen, das diese Blockade erreicht. Solche Peptide haben es oft schwer, Zellmembranen zu durchdringen. Durch gezielte chemische Modifikationen wurde es den Forschern jedoch gelungen, die Bioverfügbarkeit des Peptids zu verbessern. Dies bedeutet, dass das Peptid effektiver in Zellen wirken kann, was für potenzielle therapeutische Anwendungen entscheidend ist.

Bereits in lebenden Zellen konnte die Stabilisierung von zwei vielversprechenden Proteinen nachgewiesen werden: einem Tumorsuppressor, der bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen eine Rolle spielt, und einem Kernrezeptor, der möglicherweise in der Behandlung altersbedingter Krankheiten von Nutzen sein könnte. Diese Ergebnisse belegen das Potenzial der neuen Methode zur Stabilisierung gesundheitsfördernder mRNAs.

‚t Hart erklärt: „Das Konzept, gesundheitsfördernde mRNAs durch das Verhindern ihrer Deadenylierung zu stabilisieren, ist neu und könnte wegweisend für die Entwicklung neuer Medikamente sein.“ Das Team wird weiterhin an weiteren Hemmstoffen arbeiten, um diese verheißungsvolle Technologie weiterzuentwickeln.

Zur vertiefenden Auseinandersetzung mit dieser Forschung veröffentlichte das Team einen Artikel mit dem Titel: „Stapled Peptides as Inhibitors of mRNA Deadenylation“, das viele Details zu ihren Methodiken und Ergebnissen enthält. Diese Studie könnte der Beginn eines neuen Zeitalters in der mRNA-basierten Therapieentwicklung sein, da sie das Fundament für zukünftige innovative Behandlungen legt, die gezielt auf Krankheiten abzielen, für die es bislang nur begrenzte therapeutische Ansätze gibt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Erkenntnisse auf die Forschung und Entwicklung im Bereich der mRNA-Therapien auswirken werden, doch die Fortschritte sind vielversprechend.

Weitere Informationen zu den Hintergründen dieser Forschungsarbeit sind hier zu finden.

Quelle/Referenz
idw-online.de

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