In einem innovativen Schritt zur Bekämpfung eines ernsthaften Schädlingsproblems gegen den Japankäfer hat die Stadt Basel beschlossen, Fadenwürmer, auch bekannt als Nematoden, im Kampf gegen diese gefräßigen Schädlinge einzusetzen. Ab Montag werden die abertausenden winzigen Würmer auf Rasenflächen und in öffentlichen Parks verteilt, um die Larven dieser invasiven Art zu bekämpfen, die die Natur und die Landwirtschaft erheblich schädigen können.
Diese Nematoden sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und dringen in die Japankäfer-Larven ein, wodurch diese abgetötet werden. Zusätzlich wirken die Fadenwürmer auch gegen Larven eines weiteren Schädlingstrios: dem Dickmaulrüssler und dem Gartenlaubkäfer. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Nematoden für die Umwelt, andere Tiere und Menschen ungefährlich sind. Das Verfahren erfordert jedoch eine ständige Befeuchtung der behandelten Bereiche, um die Wirksamkeit der Würmer zu gewährleisten.
Der eine Zentimeter große Schädling und seine Bedrohung
Der Japankäfer, ein etwa einen Zentimeter großes Insekt mit einem glänzenden grünen Kopf und braunen Flügeln, verbreitet sich rasch und stellt eine ernsthafte Bedrohung für den Wein- und Gartenbau sowie die Landwirtschaft dar. „Sie sind gefräßig und machen vor über 300 Pflanzenarten nicht halt“, erklären die Behörden. Ob Rosen, Brombeeren oder Trauben – der Käfer frisst alles kahl. Die Angst vor dieser Art hat zur Einstufung als Schädling in der EU geführt, weshalb die Bekämpfung höchste Priorität hat.
Die Entdeckung einer Japankäfer-Population in Basel Mitte des Jahres hat nicht nur die Stadt alarmiert, sondern auch zu Maßnahmen in der angrenzenden Region Deutschlands geführt. Im Landkreis Lörrach wurden Schutzmaßnahmen ausgeweitet, und eine Befallszone eingerichtet, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die Anordnung besagt, dass Pflanzenmaterial vorerst vor Ort bleiben soll, um eine Eingrenzung der Schädlinge zu fördern.
Experten vermuten, dass die Invasion des Japankäfers möglicherweise über den Güterverkehr erfolgt ist. Ein früherer Fund im Breisgau, wo gleich mehrere Exemplare gefangen wurden, unterstützt diese Theorie. Auch im Landkreis Ludwigsburg wurden während regelmäßiger Kontrollen mindestens zwei weitere Käfer entdeckt, was die Bedenken hinsichtlich der Ausbreitung verstärkt.
Die Bekämpfung dieser invasiven Art wird von verschiedenen Institutionen, einschließlich des Bundeslandwirtschaftsministeriums und des Julius Kühn-Instituts, intensiv überwacht. Sie warnen eindringlich vor der möglichen Gefährdung der heimischen Flora und der Landwirtschaft durch diese Schädlinge.
– NAG