In Baden-Württemberg gibt es aufregende Neuigkeiten: Die süßen, aber gefürchteten Fischotter sind zurück! Nach fast 100 Jahren Abwesenheit, als das letzte Exemplar gesichtet wurde, haben sich die Raubtiere wieder in der Region angesiedelt. Das baden-württembergische Umweltministerium bestätigte, dass seit 2017 immer wieder Nachweise dieser Tiere eingegangen sind. Besonders im Nordosten, an den Flüssen Tauber und Jagst, sowie im Südwesten, an der Dreisam, Elz und Donau, wurden die tierischen Rückkehrer gesichtet.
Doch während viele die Rückkehr der Fischotter als Erfolg des Artenschutzes feiern, gibt es auch besorgte Stimmen. Die FDP-Landtagsfraktion äußerte Bedenken, dass sich die Otter schnell ausbreiten könnten und forderte eine Beratungsstelle für Fischzüchter und Angler. In Fällen, in denen es zu Konflikten kommt, sollte ein Abschuss der Tiere in Ausnahmefällen möglich sein, so Klaus Hoher, der naturschutzpolitische Sprecher der FDP. Auch der Landesverband der Berufsfischer warnt vor den möglichen Gefahren, die die Otter für die Fischzucht darstellen könnten. Obwohl bisher noch keine Schäden gemeldet wurden, befürchten sie, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Raubtiere ernsthaften Schaden anrichten.
Umweltministerium bleibt gelassen
Das Umweltministerium sieht derzeit keinen Handlungsbedarf gegen die Fischotter. Es wurden noch keine Schäden festgestellt, und die Nachweise reichen nicht aus, um zu behaupten, dass sich die Art bereits fest etabliert hat. Sollte es jedoch zu Problemen kommen, könnte die Einzäunung von Fischzuchten als mögliche Lösung in Betracht gezogen werden. Während die Fischotter in Baden-Württemberg zurückkehren, sind sie in Bayern bereits weiter verbreitet und unterliegen dort strengen Schutzmaßnahmen – jedoch dürfen sie in bestimmten Fällen auch zur Eindämmung geschossen werden, um die Fischzucht zu schützen.