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Faszination Fledermäuse: Die größte Mausohr-Kolonie in Haigerloch

Bei der 29. Abendführung des NABU Haigerloch am Samstag, organisiert zur Internationalen Fledermausnacht, begeisterten der Fledermaus-Experte Jörg-Andreas Reihle und Ernst Lohmüller etwa 70 Besucher, darunter viele Familien, mit faszinierenden Informationen über die größte Kolonie der großen Mausohr-Fledermäuse in Baden-Württemberg, während sie durch die nächtliche Umgebung erkundeten und die Bedrohungen dieser einzigartigen Flugkünstler thematisierten.

Die kleinen, aber faszinierenden Geschöpfe der Nacht, die Fledermäuse, haben in Haigerloch ein Zuhause gefunden – und das nicht irgendwo, sondern in der größten Kolonie von großen Mausohr-Fledermäusen in ganz Baden-Württemberg. Bei den Europäischen Fledermaus-Nächten, die vom NABU Haigerloch organisiert werden, schlagen die Herzen von Jung und Alt für diese eindrucksvollen Flugkünstler, die gerade bei Dämmerung zum Leben erwachen.

Jörg-Andreas Reihle, der Experte für Fledermäuse, verzaubert sein Publikum mit unterhaltsamen Geschichten und faszinierenden Fakten über diese Tiere. Er erklärt, dass Fledermäuse die einzigen Säugetiere sind, die fliegen können, neben den großen Flughunden. Während einer seiner nächtlichen Führungen erläuterte er, wie diese kleinen Kreaturen, die oft nur wenige Gramm wiegen, Hochleistungssportler sind und ihren Puls auf bis zu 1000 Schläge pro Minute steigern können – das Herz eines Formel-1-Motors schlägt im Vergleich langsamer!

Ein besonderes Erlebnis für Familien

Am vergangenen Samstag versammelten sich etwa 70 Teilnehmer auf dem Parkplatz vor der Ölmühle, um sich bei diesem einzigartigen Event anzuschließen. Unter den Gästen waren viele Familien mit Kindern, die gespannt darauf warteten, mehr über die nächtlichen Flugkünstler zu lernen. Nach einer herzlichen Begrüßung von Ernst Lohmüller, der den NABU Haigerloch/Rangendingen vertritt, ging es sofort in die spannende Welt der Fledermäuse.

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Reihle ließ die Kinder nicht nur zuhören, sondern beteiligte sie aktiv. Mit Hilfe von Bat-Detektoren konnten die kleinen Besucher die Jagdrufe der Fledermäuse hören und zum ersten Mal erleben, wie lebendig die Tierwelt in ihrer Umgebung ist. Während sie an die Eyach wanderten, wo die Fledermäuse sich auf ihre Jagd vorbereiten, knackten und knisterten die Geräte und ließen das Herz der jungen Forscher höherschlagen.

Die größte Kolonie der großen Mausohren

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Besichtigung der Nikolauskirche, wo eine Kolonie von schätzungsweise 2200 großen Mausohren in den Sommermonaten lebt. In dieser Umgebung finden die Fledermäuse ideale Bedingungen – es gibt fast keine Lichtquellen, und die Nahrungsreviere befinden sich in unmittelbarer Nähe. Mit einem Scherz über die Möglichkeit, dass Haigerloch bald 20.000 Einwohner haben könnte, brachte Reihle die Gruppe zum Lachen, als er auf die große Kolonie anspielte.

Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre Taschenlampen und Handys auf den Kirchturm zu richten, während die Fledermäuse in der Dämmerung ihre nächtliche Jagd begannen. In flüchtigen Augenblicken konnten die Gäste die Schatten der Fledermäuse bei ihrem Start in die Nacht beobachten und damit den Zauber dieser oft übersehenen Geschöpfe hautnah erleben.

Die Veranstaltungen des NABU Haigerloch fördern nicht nur das Wissen über Fledermäuse, sondern zeigen auch, wie wichtig der Schutz ihres Lebensraumes ist. In einer Zeit, in der viele dieser Tiere durch Zerstörung ihrer Lebensräume bedroht sind, hat die Arbeit von Reihle und seinem Team eine umso größere Bedeutung. Ihre Vorstellung von den Fledermäusen ist nicht nur lehrreich, sondern auch ein inspirierendes Erlebnis, das die Herzen der Besucher berührt.

– NAG

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