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Ettenheim in Angst: Meiko schließt Eisengießerei und trifft 55 Mitarbeiter!

Der Maschinenbauer Meiko kündigt die Schließung seiner Eisengießerei in Ettenheim bis Ende März 2025 an, betroffen sind 55 Mitarbeiter – IG Metall spricht von einer "Katastrophe" für die Beschäftigten und kritisiert die Entscheidung angesichts steigender Kosten und ausbleibender Aufträge.

In einer überraschenden Ankündigung hat der Maschinenbauer Meiko, mit Hauptsitz in Offenburg, die Schließung seiner Eisengießerei in Ettenheim bis Ende März 2025 bestätigt. Diese Entscheidung kommt im Kontext steigender Kosten für Energie und Rohstoffe, die viele Firmen in der Region dazu zwingen, ihre Strukturen zu hinterfragen.

Die Schließung betrifft 55 Mitarbeiter, die bisher in der Eisengießerei tätig waren. Meiko, bekannt für die Herstellung von Küchenreinigungsmaschinen, sieht sich neben den hohen Betriebs- und Produktionskosten auch mit dem zunehmenden internationalen Wettbewerb sowie einem eklatanten Fachkräftemangel konfrontiert. Thomas Peukert, der Geschäftsführer von Meiko, erklärte, dass die Entscheidung schmerzlich sei, jedoch als unvermeidlich angesehen werde.

Hintergründe der Entscheidung

Meiko Maschinenbau GmbH & Co. KG wurde 1927 gegründet und hat sich auf die Entwicklung und Produktion von Maschinen spezialisiert. Das Unternehmen zählt weltweit mehr als 2.700 Beschäftigte, wobei etwa 1.200 am Standort Offenburg tätig sind. Der Umsatz des Unternehmens belief sich im Jahr 2023 auf rund 434 Millionen Euro. In Ettenheim unterhält Meiko zudem eine Eisengießerei, die nun ebenfalls von der Schließung betroffen ist.

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Die Personalchefin Beate Friedrich betonte die Sozialverträglichkeit der Maßnahme und versprach, alles daran zu setzen, den betroffenen Mitarbeitern bestmöglich zu helfen. Die Einhaltung sozialer Standards ist Meiko als Stiftungsunternehmen besonders wichtig. Die Oskar und Rosel Meier-Stiftung, die hinter dem Unternehmen steht, zeigt sich ebenfalls besorgt über die Entwicklung. „Wir sehen die Menschen an erster Stelle – sie haben gerade ihr berufliches Zuhause verloren“, erklärte Friedrich.

Kritik der IG Metall

Die Gewerkschaft IG Metall hat die Schließung mit Bestürzung aufgenommen. Sie weist darauf hin, dass Meiko in der Vergangenheit als ein verlässlicher und sozialer Arbeitgeber galt. Da das Unternehmen jedoch nicht tarifgebunden ist, haben die Arbeitnehmervertreter nur eingeschränkte Möglichkeiten, Einfluss auf die Entscheidung zu nehmen. „Für die Beschäftigten und ihre Familien ist die Entscheidung jedoch eine riesige Katastrophe“, so die Gewerkschaft in einer Mitteilung. Ihre Worte unterstreichen die Dramatik der Situation, da viele Familien von der Kündigung betroffen sind.

Die IG Metall äußerte zudem Sorgen darüber, dass Meiko sich von seiner ursprünglich wertegeleiteten Unternehmensphilosophie entfernt. Laut Informationen der Gewerkschaft zeigt das Unternehmen einen Trend hin zu Entscheidungen, die primär wirtschaftlichen Überlegungen folgen, anstatt die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.

Generell ist die Situation in der deutschen Maschinenbaubranche angespannt. Viele Unternehmen überprüfen derzeit ihre Standorte, um den widrigen wirtschaftlichen Bedingungen zu begegnen. Ein weiteres Unternehmen aus Baden-Württemberg plant ebenfalls die Schließung eines Standorts bis Jahresende.

Die Meiko-Ankündigung verdeutlicht die schwierige Lage, in der sich viele Industriezweige befinden. Die Diskussion um die Schließungen wird sicherlich auch in den kommenden Monaten anhalten, während die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer und die betroffenen Gemeinden weiterhin wachsendes Interesse hervorrufen werden.

Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.

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