In vielen Streuobstwiesen findet man oft eine reiche Ernte, die jedoch nicht immer geerntet wird. Um der Verschwendung entgegenzuwirken, beteiligt sich die Stadt Kirchheim unter Teck erneut an der Aktion „Gelbes Band“. Diese Initiative zielt darauf ab, überschüssiges Obst für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, damit es verzehrt anstatt faulend zu Boden fällt.
Die gelben Signalbänder, die Eigentümern von Obstbäumen helfen, ihre Früchte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sind ab sofort beim BürgerService im Rathaus Kirchheim unter Teck erhältlich. Zusätzlich können sie in den Verwaltungsstellen der Ortsteile Ötlingen, Jesingen und Nabern abgeholt werden. Besonders zu erwähnen ist die Sprechstunde von Ortsvorsteher Dr. Forkl in Lindorf am Montag, den 23.09.2024, wo ebenfalls Bänder verteilt werden, insbesondere für Obstbaumbesitzer, die aus verschiedenen Gründen keine Ernte durchführen können.
Regeln für die Ernte
Wer an den Bäumen mit den gelben Bändern ernten möchte, sollte einige grundlegende Regeln beachten. Dazu gehört der sorgsame Umgang mit der Natur: Die Wiesen müssen ordentlich hinterlassen werden und es dürfen keine Äste abgerissen werden. Nur reife Früchte, die entweder vom Boden aufgesammelt oder innerhalb der Reichweite des Baumes geerntet werden können, sind erlaubt.
Wolf Rühle, Umweltbeauftragter der Stadt Kirchheim unter Teck, hebt hervor, dass in der Stadt regelmäßig ein großer Teil der Früchte ungenutzt bleibt, da viele Besitzer nur einen minimalen Teil selbst ernten. Mit der Aktion „Gelbes Band“ will die Stadt sicherstellen, dass das überschüssige Obst verwertet wird, um eine unnötige Fäulnis zu vermeiden.
Die Aktion beschränkt sich jedoch nicht nur auf private Gärten. Auch Obstbäume auf städtischem Grund werden in die Initiative einbezogen. Diese befinden sich beispielsweise am Fußweg zum Würstlesberg und südlich der Gießnau, gegenüber der Gaststätte „Zum Hasen“. „Es ist uns eine Freude, Obst für das Gemeinwohl zur Verfügung zu stellen“, so Rühle weiter und ergänzt, dass der Zugang zu frischen Lebensmitteln durch diese Maßnahme gefördert wird.
Im Jahr 2019 ins Leben gerufen, hat das Projekt „Gelbes Band“ in Zusammenarbeit mit 37 Städten und Gemeinden im Landkreis Esslingen viel Unterstützung erfahren. Dadurch wird nicht nur das Bewusstsein für eine nachhaltige Nutzung landwirtschaftlicher Ressourcen geschärft, sondern auch die lokale Gemeinschaft gestärkt.
So profitieren nicht nur die Erzeuger, sondern auch die Verbraucher vom Erfolg der „Gelbes Band“-Aktion, die die Fülle der Streuobstwiesen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht. Damit dies in diesem Jahr weiterhin gelingt, sind sowohl Anbieter als auch Erntewillige gefragt, sich aktiv an der Ernte und somit am Erhalt dieser wertvollen Naturressource zu beteiligen.
– NAG