Am Montagabend fand trotz des anhaltenden Regens der Spatenstich für die umfassende Sanierung der Turn- und Schwimmhalle in Singen statt. Dieser feierliche Moment wurde in die Aluhalle auf dem benachbarten Hartgummiplatz verlegt, wo Bürgermeisterin Julia Wieland (parteilos) gemeinsam mit Vertretern der Baufirmen, Schulen und zahlreichen Bürgern den symbolischen Baubeginn einläutete. Die Schüler der Bergschule sorgten mit einer ansprechenden Tanzaufführung für gute Stimmung und einen schwungvollen Auftakt der Veranstaltung.
Das Projekt zur Sanierung umfasst ein Budget von 10,9 Millionen Euro, und die Gemeinde hofft auf eine KfW-Förderung in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro. Dies wurde notwendig, nachdem das marode Hallenbad aufgrund technischer und statischer Mängel in der Vergangenheit mehrfach schließen musste.
Vorangegangene Herausforderungen und Bürgerengagement
Die Anstrengungen zur Sanierung des seit 1968 bestehenden Hallenbades sind bemerkenswert. Bereits seit 2020 bemüht sich die Gemeinde um Fördermittel, jedoch blieben die Anträge bisher erfolglos, während die Kosten weiter in die Höhe schossen. Ein eindrucksvolles Zeichen setzten die Bürger Sinsens im November 2022, als rund 350 Menschen an einer Rettungsaktion für das Schwimmbad teilnahmen, die von der DLRG-Ortsgruppe organisiert wurde. Der Gemeinderat fasste schließlich im Februar 2024 einstimmig den Grundsatzbeschluss, die Sanierung nun ohne Bundesmittel voranzutreiben.
Bürgermeisterin Wieland betonte die Wichtigkeit dieses Efforts für die Schaffung sicherer Schwimmgelegenheiten, besonders in Anbetracht der Bedenken über die steigende Zahl an ertrinkenden Kindern, die nicht schwimmen können. „Das Geld ist sinnvoll investiert – nicht nur in unsere Kinder, sondern auch in die Vereine“, erklärte sie.
Technische Herausforderungen der Sanierung
Aktuell sind die Abbrucharbeiten in vollem Gange, obwohl eine notwendige Vergabe für Gerüstbau- und Rohbauarbeiten aufgrund eines Eklats im Rat verschoben werden musste. Wieland gab jedoch an, dass man dennoch im Zeitplan liege. Die Bau4-Architektengruppe erläuterte die technische und architektonische Herausforderungen: „Die neue Anlagentechnik muss in das bestehende Gebäude integriert werden und alle Anforderungen an Bauphysik, Brandschutz und Effizienzstandards berücksichtigen“, so Thomas Biesinger von der Architektengruppe.
Die durchdachte Gliederung der ursprünglichen Architekten stellt sicher, dass das Gebäude modernisiert werden kann, um den heutigen Standards zu entsprechen. „Wir wollen den Schulen und Vereinen ihre Hallen zurückgeben und diese für mindestens die nächsten 60 Jahre wieder bereitstellen“, hob Biesinger hervor.
Die Wiedereröffnung der sanierten Turn- und Schwimmhalle ist für den Herbst 2026 geplant. Bis dahin haben die bisherigen Nutzer bereits alternative Trainingsorte gefunden, wie die DLRG Remchingen, die ihre Kursangebote in Birkenfeld fortsetzen wird. Dieses Projekt steht als ein wichtiges Unterfangen für die Gemeinde, das nicht nur der Jugend zugutekommt, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft leistet.
Mit dieser umfassenden Sanierung zeigt die Gemeinde Singen, wie engagiert sie den Herausforderungen einer maroden Infrastruktur begegnet und gleichzeitig Chancen für künftige Generationen schafft. Weitere Details zu diesem Thema sind im Bericht von bnn.de nachzulesen.