In Remchingen, einer kleinen Gemeinde in Deutschland, könnte bald eine Entscheidung über einen Windpark im Ranntal anstehen. Während die Bürger wahrscheinlich über eines der beiden geplanten Projekte mitbestimmen dürfen, stehen die Chancen für einen weiteren Windpark, der von dem Unternehmen Juwi im Buchwald entwickelt werden soll, eher schlecht. Die zuständigen Stellen haben klar gemacht, dass die Gemeinde hier keinen Einfluss hat, da es sich um Staatswald handelt.
Ein zentrales Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung war die Windkraft, die in Remchingen zunehmend diskutiert wird. Der Bürgermeisterin Julia Wieland (parteilos) zufolge müssen sich die Bürger jedoch auf eine weitere Abstimmung lediglich bezüglich des EnBW-Projektes einstellen. Dieses umfasst die Installation von zwei Windrädern in Kämpfelbach sowie möglicherweise bis zu drei weiteren Turbinen im angrenzenden Bärengrund des Nöttinger Ranntals. Im Gegensatz zum Juwi-Projekt hat die Gemeinde in diesem Fall ein Mitspracherecht, da das Land in dieser Gegend zu ihrer Hoheit gehört.
Einblick in die Planungen von EnBW
Die Projektentwicklung durch EnBW ist bereits seit März 2023 in Planung und wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Christoph Ewen vom Forum Energiedialog, einer neutralen Organisation, wurde eingeladen, um eine objektive Begleitung des Prozesses sicherzustellen. Ewen betonte, dass es für das Ranntal zwei Möglichkeiten gibt: Sollte EnBW nur ein abgelegtes Windrad bauen, könnte eine einfache Informationsveranstaltung genügen. Bei der Installation mehrerer Windräder dürften jedoch die Themen Lärmbelästigung, Schattenwurf und Auswirkungen auf die Freizeitnutzung nicht vernachlässigt werden.
Ein weiterer Diskussionspunkt war das Vorurteil gegenüber Windkraftanlagen im Zusammenhang mit ökologischen Fragestellungen. Kurt Ebel (CDU) äußerte sich klar: „Diese Technologien sind wichtig, aber sie müssen an den richtigen Standorten stehen.“ Umweltschutz und der Schutz von Grundwasser seien zentrale Themen für die Anwohner und könnten erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Meinung über das Projekt haben.
Gemeinderat und Bürger im Dialog
Die Haltung des Gemeinderats zu den Windkraftprojekten ist auffällig: Während das Juwi-Projekt klar ohne Mitspracherecht für die Gemeinde festgelegt wurde, besteht bei den EnBW-Planungen ein starker Wunsch nach Bürgerbeteiligung. Martin Gegenheimer (CDU) betonte die Notwendigkeit eines Bürgerentscheids: „Hier sind Gemeinderat und Bürgerschaft die Entscheidungsträger.“ Die Gemeinderäte konnten sich nicht darauf festlegen, ob sie eine klare Tendenz zur Windkraft im Ranntal haben, jedoch stimmten sie mehrheitlich für eine Bürgerbeteiligung – sowohl durch das Forum Energiedialog als auch durch einen Bürgerentscheid. Die Idee einer einfachen Bürgerbefragung fand hingegen keine Zustimmung.
Diese Entscheidungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Windkraftdebatten in Deutschland an Bedeutung gewinnen. Der Energiemarkt ist im Umbruch, und Projekte wie die in Remchingen könnten das Bild der Energieversorgung in der Region nachhaltig verändern.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf bnn.de.