Im Enzkreis gibt es bald eine spannende Gelegenheit für Naturliebhaber und Wissensdurstige: Vom 13. bis 15. September 2024 finden die Deutschen Waldtage statt. Diese Veranstaltung, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiert wurde, steht im Zeichen des Mottos „Wald und Wissen“. Ein Highlight wird das Event des Forstamtes Enzkreis am 15. September mit dem Thema „Wald und Boden“ sein.
Um den Besuchern einen tieferen Einblick in die Faszination des Waldbodens zu geben, wurden kürzlich in Neuhausen-Schellbronn zwei Bodenprofile angelegt. Diese Profile ermöglichen es den Teilnehmern, die verschiedenen Schichten und Eigenschaften des Waldbodens hautnah zu erleben. Zu den anwesenden Fachleuten zählten Michael Gerster, der Forstamtsleiter, sowie Revierleiter Felix Ost und Holger Nickel, Dezernent für Landwirtschaft.
Die Bedeutung der Waldböden
Waldböden sind nicht nur Lebensraum für zahlreiche Organismen, sondern auch essentielle Speicher für Kohlenstoff. Sie tragen erheblich zur Biodiversität bei und spielen eine entscheidende Rolle im natürlichen Kreislauf. Das durch den Kontakt mit Bodentieren und Mikroorganismen gebildete Humus ist für das Wachstum der Bäume von großer Bedeutung, da es die notwendigen Nährstoffe bereitstellt. Zudem hilft die Humusauflage dabei, organischen Kohlenstoff zu speichern und das Klima zu stabilisieren.
Die Filter- und Pufferfunktion der Waldböden sorgt zudem dafür, dass sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Böden auch Nähr- und Schadstoffe speichern. Der Erhalt der Waldböden ist daher besonders wichtig, zumal sie durch unsachgemäße Bewirtschaftung gefährdet sind. Michael Gerster und sein Team weisen darauf hin, wie essenziell der Schutz dieser Böden ist. „Der Boden ist unser Fundament, und wir müssen ihn respektieren“, sagt Gerster.
Im Rahmen des Info-Vormittags am 15. September, der von 10 bis 12 Uhr stattfindet, wird den Teilnehmern der Zugang zu den Baggerlöchern ermöglicht. Besucher dürfen den Boden selbst anfassen und spüren, um das Texturempfinden und die Unterschiede zwischen den Böden besser zu verstehen. Diese praktische Erfahrung wird durch Experten und Fachleute ergänzt, die bereit sind, Fragen zu beantworten und Tipps zur Auswahl geeigneter Baumarten zu geben.
Gerster machte deutlich, dass gerade in Anbetracht des Klimawandels die Berücksichtigung der Bodenverhältnisse bei den Pflanzmaßnahmen entscheidend ist. Wer sich über den spezifischen Boden seines Waldes unsicher ist, kann sich im Vorfeld kostenlos von den Fachleuten des Forstamtes beraten lassen. Auch die Auswirkungen von verdichteten Böden, die zu Problemen wie Vernässung und flachen Wurzeln führen können, werden thematisiert. Der Unterschied zwischen den Böden in Neuhausen und den Wäldern rund um Königsbach-Stein ist dabei bemerkenswert.
Holger Nickel lädt insbesondere Privatwaldbesitzer ein, an diesem informativen Vormittag teilzunehmen und ihr Wissen über Waldböden zu erweitern. Treffpunkt für den Rundgang zum Baggerloch ist der Parkplatz am Waldklimapfad beim Sportplatz Schellbronn. Die Teilnahme ist kostenfrei, jedoch ist eine Anmeldung per E-Mail an das Forstamt erforderlich.
Die Deutschen Waldtage 2024 bieten somit nicht nur die Möglichkeit, mehr über die wichtigen Ökosysteme unserer Wälder zu lernen, sondern auch aktiv zum Umweltschutz beizutragen. Wer sich für die Natur interessiert und mehr über die geheimnisvolle Unterwelt des Waldes erfahren möchte, sollte sich dieses Event nicht entgehen lassen.
– NAG