EmmendingenRhein-Neckar-Kreis

Risikofaktor Afrikanische Schweinepest: Bauern im Rhein-Neckar-Kreis alarmiert

Im Rhein-Neckar-Kreis wurde kürzlich bei einem Wildschwein Afrikanische Schweinepest nachgewiesen, was für die örtlichen landwirtschaftlichen Betriebe, insbesondere den Lindenhof in Grosselfingen, erhebliche wirtschaftliche Risiken birgt, da ein Ausbruch fatale Folgen für die Schweinezucht haben kann und keinen Impfstoff zur Verfügung steht.

Im Rhein-Neckar-Kreis wurde kürzlich die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein festgestellt. Dies hat die Besorgnis unter Landwirten und Tierhaltern in der Umgebung verstärkt, da es erhebliche wirtschaftliche Folgen für die Landwirtschaft haben könnte.

Wirtschaftliche Risiken für lokale Betriebe

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, bringt jedoch ernsthafte Risiken für Schweinehaltungen mit sich. Sibylle Karsch, die auf ihrem Lindenhof in Grosselfingen 90 Muttersäue und bis zu 450 Ferkel hält, erklärt: „Das Virus ist in der Regel tödlich für unsere Tiere, und wir haben fast keine Möglichkeiten, sie zu schützen.“ Im Falle eines Ausbruchs müssten alle Schweine getötet werden, was bedeutende finanzielle Verluste für den Betrieb bedeuten würde.

Sicherheitsmaßnahmen sind unerlässlich

Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, sind strikte Biosicherheitsmaßnahmen erforderlich. Dazu gehört der Wechsel der Schuhe und Kleidung, bevor man die Ställe betritt, sowie eine doppelte Abzäunung der Stallungen. Karsch betont: „Die Biosicherheit besteht aus vielen Bausteinen und wirkt nur, wenn sie auch konsequent umgesetzt wird.“ Ihre Maßnahmen umfassen auch die Lagerung des Mistes auf dem eigenen Hof, um das Risiko einer Einschleppung zu minimieren.

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Auswirkungen auf landwirtschaftliche Transporte

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind jedoch weiterreichend, da ein Transportverbot in einer Sperrzone auch die Abläufe der Betriebe beeinflusst. „Wenn wir aufgrund eines infizierten Wildschweins in unserer Nähe nicht ernten dürfen, müssen wir zusätzlich Futter zukaufen“, so Karsch. Sollte die Ernte bereits eingefahren sein, muss diese sechs Monate lang gelagert werden, bevor sie wieder verwendet werden darf.

Die Verantwortung der Bürger

Das Virus könnte durch menschliche Aktivitäten, wie das Entsorgen von Fleischabfällen in der Natur, weiterverbreitet werden. Karsch appelliert an die Verbraucher, Speisereste ordnungsgemäß zu entsorgen: „Wenn man keinen Zugang für Wildschweine lässt, minimiert man das Risiko erheblich.“ Diese Beobachtung wird auch vom ersten Vorsitzenden des Wildgehegevereins Meßstetten, Hans-Jürgen Grzesch, unterstützt.

Die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen

Insgesamt zeigt die Situation rund um die Afrikanische Schweinepest die Notwendigkeit von kollektiven Anstrengungen – sowohl seitens der Landwirte als auch der Allgemeinheit. „Die Gefahr ist nicht nur für unsere Höfe, sondern betrifft die gesamte Region“, so Karsch. Durch das Bewusstsein und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit kann der Verbreitung des Virus möglicherweise entgegengewirkt werden.

Fortschritte in der Überwachung

Um die Wildschweine und die ASP im Blick zu behalten, arbeiten auch Jäger eng zusammen. „Wir beproben jedes Schwarzwild und beobachten das Geschehen genau“, erklärt Kreisjägermeister Karl Hagg, um frühzeitig auf mögliche Infektionen reagieren zu können. Diese präventiven Maßnahmen sind entscheidend, um die Tierbestände der Region zu sichern und die wirtschaftlichen Risiken zu minimieren.

– NAG

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