In den letzten Wochen hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Mack, der für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt nach Berlin zieht, große Wellen geschlagen. Der Hintergrund ist die geplante Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald, bei der bis zu 3000 Hektar Waldflächen mit einer privaten Waldgenossenschaft, der Murgschifferschaft, getauscht werden sollen. Insbesondere die Verhandlungen darüber stehen seit einiger Zeit in der Kritik und sind in der lokalen Bevölkerung ein heiß diskutiertes Thema.
„Die Verunsicherung ist enorm“, sagt Mack, während er auf die Bedenken der Bürger eingeht, die um die Zukunft ihres Waldes fürchten. Der Wald rund um Enzklösterle, der Teil von Macks Wahlkreis ist, bietet zahlreiche touristische Attraktionen, darunter Premiumwanderwege und Aussichtsplattformen. Diese Einrichtungen tragen nicht nur zur Erholung der Menschen bei, sondern sind auch finanziell wichtig für die Region. Mack fordert mehr Transparenz und eine klare Kommunikation seitens des Umweltministeriums, das derzeit Informationen zu den Verhandlungen schuldig bleibt. Seine Fragen an die Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) blieben bislang ohne klare Antworten, was die Situation nicht gerade verbessert. Viele Bürger fühlen sich in diesem Prozess übergangen und in ihren Sorgen nicht ernst genommen.
Bürgerbeteiligung gefordert
Klaus Mack erwartet, dass die Bürger und die Gemeinde Enzklösterle stärker in die Planungen eingebunden werden. „Bürgerbeteiligung ist unerlässlich, alles andere widerspricht unserem Anspruch auf Mitsprache“, betont er. Diese Forderung wird von der Bürgermeisterin von Enzklösterle, Sabine Zenker, unterstützt, die bereits seit Monaten darauf hinweist, dass ihre Gemeinde nicht in die Verhandlungen einbezogen wurde und selbst nur aus den Medien von den Tauschplänen erfahren hat. Die Bürgermeisterin zeigt sich besorgt über die bisherigen Entwicklungen und die möglichen Auswirkungen auf die lokale Biodiversität sowie die touristischen Angebote, die im Einklang mit Naturschutz und Waldbewirtschaftung stehen. Sie machte klar, dass die gute Zusammenarbeit mit dem aktuellen Waldeigentümer, der Forst BW, durch die geplanten Änderungen gefährdet ist.
Zenker äußerte zudem, dass wichtige Aspekte, die die Lebensqualität der Bürger betreffen, in den Verhandlungen nicht berücksichtigt wurden. Besonders kritisch ist die fehlende Einbindung der Wasserversorger im Tauschgebiet, deren wichtige Quellgebiete betroffen sind. „Weder der Zweckverband Schwarzwaldwasserversorgung noch die Stadtwerke Bad Wildbad wurden informiert oder gehört“, erklärte sie. Dies ist besonders alarmierend, da das Wasserwerk, das Niederschläge aus dem Tauschgebiet aufbereitet, erst kürzlich für Millionen Euro modernisiert wurde und eine nachhaltige Wasserversorgung für die Region sicherstellen soll.
Zusätzlich sorgt die geplante Aufhebung des ökologisch wertvollen Bannwaldes „Bärlochkar“ für Empörung bei Naturschützern, da damit weitere wirtschaftliche Interessen bedient werden könnten, wodurch wichtige Ökosysteme in Gefahr geraten.
Spekulationen über den Wert des Tauschlandes
Während die Bürger verunsichert sind und Klarheit fordern, brodelt es auch hinter den Kulissen bezüglich der finanziellen Aspekte des Tauschgeschäfts. Klaus Mack äußert, dass über einen Wert von mehr als 100 Millionen Euro spekuliert wird, was ihn besorgt. „Der Wald ist ein Kulturgut, das wir nicht einfach verschleudern dürfen“, betont er. Er fordert eine umfassendere Diskussion im Landtag und eine Einbeziehung aller interessierten Parteien in diesen kritischen Prozess.
Die Situation bleibt angespannt: Die Bürger von Enzklösterle warten auf klare Antworten und eine aktive Beteiligung an den Verhandlungen. Die politische und öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses Thema nimmt zu, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen entwickeln und welche Entscheidungen letztlich getroffen werden. In dieser kritischen Phase ist es entscheidend, dass die Ansprüche und Sorgen der lokalen Bevölkerung Gehör finden und ernst genommen werden. Weitere Informationen zu dieser Thematik können unter www.schwarzwaelder-bote.de abgerufen werden.