Bei der diesjährigen Wahl zum Jugendwort des Jahres 2024 haben die Jugendlichen „Aura“ zum Sieger gekürt. Dies geschah im Rahmen einer Abstimmung des Langenscheidt-Verlags, die während der 76. Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben wurde. „Aura“ ist ein Begriff, der in der Jugendsprache besondere Bedeutung hat und verwendet wird, um die Ausstrahlung und das Charisma einer Person zu beschreiben.
Das Wort hat sich insbesondere im Sportkontext etabliert. Viele junge Leute nutzen es in sozialen Medien, um Sportlern oder Trainern eine besondere Ausstrahlung zuzuschreiben. Laut Langenscheidt fand der Begriff bereits im Jahr 2020 in einem Artikel der „New York Times“ über den niederländischen Fußballer Virgil van Dijk seinen Weg in den Sprachgebrauch. Ein bemerkenswertes Beispiel aus der Jugendsprache ist auch die Erwähnung einer „Minusaura“, die etwa durch einen peinlichen Moment oder Fehltritt zustande kommt.
Kritik und Kontroversen um den zweithöchsten Platz
Auf dem zweiten Platz landete der umstrittene Begriff „Talahon“, der aus dem Arabischen stammt und junge Männer beschreibt, die sich mit gefälschten Luxusmarken und speziellem Stil präsentieren. Dieser Begriff hat in diesem Jahr heftige Diskussionen ausgelöst, insbesondere in Bezug auf Migration und Jugendkultur. Die Verwendung des Wortes wird teils als rassistisch empfunden, da es oft junge Männer mit Migrationshintergrund betrifft. Dennoch betont Langenscheidt, dass der Begriff nicht ausschließlich negativ konnotiert sei und auch von der betreffenden Zielgruppe selbst verwendet wird.
Der dritte Platz geht an das Wort „Schere“, das aus der Online- und Gaming-Welt stammt. Es wird verwendet, um einen Fehler einzugestehen oder Schuld zuzugeben, mit der Geste des „Schere Hebens“. Diese Bedeutung zeigt, wie dynamisch sich die Sprache entwickelt und dass neue Wörter oft aus aktuellen Trends und Subkulturen entstehen.
Wahlverfahren und Beteiligung der Jugendlichen
Die Wahl zum Jugendwort des Jahres besteht seit 2008 und hat sich seitdem erheblich verändert. Während früher eine Jury über die Auswahl der Wörter entschied, wählten seit 2020 allein die Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 20 Jahren ihr Lieblingswort. Die breite Teilnahme zeigt, dass die Jugend ein starkes Interesse an der Gestaltung ihrer Sprache hat. In diesem Jahr wurde eine erneut hohe Anzahl an Abstimmungen erreicht, was die Relevanz der gewählten Begriffe unterstreicht.
Diese Veränderungen in der Abstimmung und die Entwicklung der tatsächlichen Begriffe und deren Bedeutungen werfen ein interessantes Licht auf die Wechselwirkungen zwischen Jugendkultur und Sprache. In der aktuellen Diskussion wird deutlich, dass sich die Jugendlichen selbst mit den Begriffen, die sie wählen, identifizieren und sich mit diesen auseinandersetzen.
Für genauere Informationen über die Kontroversen rund um die Begriffe und die Wahl zum Jugendwort des Jahres, können Interessierte den Artikel von www.schwarzwaelder-bote.de nachlesen.