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Der Ausbau der Brenzbahn in Baden-Württemberg nimmt konkrete Formen an. Ziel des Projekts ist es, einen Halbstundentakt zwischen Ulm und Aalen zu ermöglichen. Dabei wird vorgesehen, dass die Regionalbahn alle 30 Minuten pendeln soll. Der Interregio wird künftig im Stundentakt verkehren, statt wie bisher alle zwei Stunden. Darüber hinaus wird eine S-Bahn-Linie zwischen Ulm und Sontheim sowie zwischen Heidenheim und Aalen im Halbstundentakt verkehren, wie HZ.de berichtete.
Die Freie-Wähler-Fraktion im Kreistag hat einen Antrag zur Prüfung einer Verbindung dieser beiden Linien gestellt. Dies würde den Bahnreisenden in Heidenheim und Giengen ermöglichen, dreimal pro Stunde zuzustiegen. Landrat Peter Polta informierte über die Prüfung durch Bahnexperten, die eine Zweigleisigkeit von 36 Kilometern für einen durchgängigen Halbstundentakt erforderlich machen. Die geschätzten zusätzlichen Kosten für den Ausbau belaufen sich auf 243 Millionen Euro, wodurch die Gesamtprojektkosten bis Ende August 2024 bei rund 620 Millionen Euro liegen würden.
Finanzierungsdetails und Verantwortlichkeiten
Für den Bau von sechs Kilometern zwischen Heidenheim und Herbrechtingen sind 108 Millionen Euro veranschlagt. Zudem wird ein neues Gleis zwischen Langenau und Rammingen mit geschätzten Kosten von 50 Millionen Euro benötigt. Insgesamt liegen die Planungskosten bei über 50 Millionen Euro, während die Elektrifizierung der zusätzlichen Gleise mit 22 Millionen Euro zu Buche schlägt. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben von Bahnexperten auf 246 Millionen Euro. Landrat Polta äußerte jedoch Skepsis bezüglich der Planung und hält zusätzlich Kosten von 50 bis 60 Millionen Euro für wahrscheinlich.
Der Landkreis Heidenheim stellt für 2025 zwei Millionen Euro bereit, jedoch nur unter der Bedingung, dass das Land 50 Prozent der Planungskosten übernimmt. Auch der Ostalbkreis bleibt trotz seiner finanziellen Lage an Bord des Projekts. Der Ulmer Gemeinderat soll im Februar Geld freigeben, während der Alb-Donau-Kreis 667.000 Euro für das erste Paket zur Verfügung stellt, jedoch ohne die Elektrifizierung zu berücksichtigen. Der Alb-Donau-Kreis schlägt vor, dass Langenau und Rammingen zwei Drittel der Kosten übernehmen. In diesem Zusammenhang besteht ein Finanzierungsrisiko von rund 600.000 Euro durch den Alb-Donau-Kreis. Der Kreistag muss im Mai über die Finanzierungslücke entscheiden, während die Finanzierungsplanung im Sommer abgeschlossen werden soll.
Zusätzlich plant die Regio S-Bahn Donau-Iller neue Haltestellen sowie Ausbauabschnitte und Elektrifizierungen, wie die Brenzbahn-Website berichtete. Ein Lenkungskreis, unter Leitung von Verkehrsminister Winfried Hermann, schaut auf eine positive Nutzen-Kosten-Untersuchung, die optimistische Prognosen für zukünftige Fahrgastzahlen zeigt. In einem gemeinsamen Vorhaben haben Baden-Württemberg und Bayern eine Absichtserklärung zur Ko-Finanzierung der Brenzbahn unterzeichnet. Die geplanten Gesamtkosten für den Ausbau und die Elektrifizierung der Brenzbahn belaufen sich auf 450 Millionen Euro, wobei eine bundesseitige Förderung angestrebt wird. Die Voraussetzung dafür ist eine positive Bewertung durch die Nutzen-Kosten-Untersuchung und eine positive Antragsentscheidung. Diese Fortschritte werden nicht nur für die Brenzbahn, sondern auch für andere Regionen der Regio S-Bahn Donau-Iller, wie die Illertalbahn, angestrebt.
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