In Friedrichshafen hat die Schlosskirche ihren neuen Kantor willkommen geheißen. Manuel Mader, der während seines Einführungsgottesdienstes selbst an der Orgel Platz nahm, schaffte es, die Zuhörer mit seinen beeindruckenden musikalischen Fähigkeiten zu begeistern. Mit einem geschickten Spiel, das von sanften Flüstertönen bis hin zu kraftvollen Klängen reichte, spielte er mit den Registern des frisch renovierten Instruments und sorgte damit für ein unvergessliches Erlebnis.
Die Emotionen waren spürbar, als Mader sich der Gemeinde vorstellte. Der gebürtige Eberbacher, der unter anderem auch in Tübingen und Lauffen am Neckar als Gemeindekantor tätig war, weckte nostalgische Erinnerungen, da er oft mit seiner Familie die Region besuchte. Seine Begeisterung für die Kirchenmusik und die Begegnung mit den Menschen in seiner neuen Rolle ist groß. „Ich bin sehr gern Kirchenmusiker. Mein Lieblingsinstrument ist die Orgel“, bemerkte er und hob hervor, wie wichtig ihm die zwischenmenschlichen Beziehungen in seinem Beruf seien.
Ein Fest des Gesangs
Eingerahmt von verschiedenen Musikensembles stellte Mader sein Können unter Beweis. Die Kantorei sang das festliche Stück „Cantate Domino“, während der Gospelchor Almost Heaven die Anwesenden mit dem mitreißenden Song „Let my light shine bright“ zum Mitklatschen animierte. Die kleinen Sänger der Kinderchöre begeisterten die Gemeinde mit einem eigens für den neuen Kantor komponierten „Kantor-Mutmach-Lied“.
Die Bedeutung der Musik in der Gemeinde wurde auch in der Predigt von Pfarrer Rüdiger Jeno deutlich. Er sprach über das Lied „Ich singe dir mit Herz und Mund“, das das menschliche Leben und die Beziehung zu Gott thematisiert. Immer wieder forderte er die Gemeinde auf, mitzusingen, und beendete den Gottesdienst mit dem knackigen Kirchenschlager „Ich sing dir mein Lied“, der in Südamerika populär ist. „Ich finde es ausgesprochen reizvoll, sein Leben als Lied zu sehen. In ihm musiziert Gott mit mir“, erklärte er voller Begeisterung.
Zu den Gratulanten gehörten auch lokale Persönlichkeiten. Bürgermeister Fabian Müller zeigte sich überzeugt davon, dass Mader sich schnell in die Gemeinschaft einfügen werde. „Sie werden die Menschen hier bereichern und werden ganz schnell selbst zum Häfler, spätestens mit dem ersten Seehasenfest“, witzelte er. Marita Hasenmüller, Kantorin an der katholischen Kirche St. Columban, ergänzte, dass Kirchenmusik eine Verbindung zwischen Begabung, Berufung, Kunst und Gemeinschaft darstellt. Musik sei etwas Universelles, das Brücken zwischen Menschen schlage.
Der Bezirkskantor Michael Bender nutzte seinen Auftritt am Klavier, um Mader mit einem humorvollen jazzigen Intro herzlich willkommen zu heißen. Er stellte auf spielerische Art und Weise die vielen Aufgaben vor, die auf Mader warten – von dirigienden Tätigkeiten über das Arrangieren von Liedern bis hin zu improvisierenden Klängen. Die Gemeinde lachte und jubelte, als Bender Mader in seinen neuen Lebensabschnitt einführte.
In seiner Rolle als Schlosskirchenkantor wird Mader die Leitung der Kantorei, des Gospelchors sowie der Kinderchöre übernehmen. Neben den musikalischen Aufgaben, die sowohl konzertantes als auch liturgisches Orgelspiel umfassen, wird er auch für den Unterricht ehrenamtlicher Organisten im Kirchenbezirk Ravensburg zuständig sein. Zusätzlich wird er die Chöre bei Arrangements und Notensatz unterstützen. Das Engagement und die Erwartungen an den neuen Kantor sind also groß, und die ersten Eindrücke lassen auf eine vielversprechende Zusammenarbeit hoffen.
Nach dem Gottesdienst bot ein Stehempfang den Besuchern die Gelegenheit, Manuel Mader näher kennenzulernen und ihm wieder persönlich zu begegnen. Ein gelungener Start für einen neuen Abschnitt in der Schlosskirchenmusik – die Zukunft verspricht viel Musik und Gemeinschaft. Mehr Informationen über die Ereignisse in Friedrichshafen sind hier zu finden.
