Am „Tag der Pflege“ besuchten rund 370 Jugendliche aus vier Schulen des Bodenseekreises das Klinikum Friedrichshafen. Diese Veranstaltung bot den jungen Menschen eine spannende Einführung in die Welt der Pflegeberufe, die von angehenden Pflegefachkräften sowie Anästhesietechnischen und Operationstechnischen Assistenten geleitet wurde. Lehrreiche Stationen ermöglichten den Schülern, verschiedene Aspekte der Pflege aktiv zu erleben und zu entdecken.
Ein zentraler Fokus dieser Veranstaltung lag auf dem Thema „Entscheidung fürs Leben: Organspende im Fokus“. Dazu gab es informative Vorträge sowie die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Typisierungsaktion der DKMS direkt vor Ort registrieren zu lassen.
Praktische Einblicke in Pflegeberufe
Christoph Ley, Praxislehrer am MCB, äußerte sich erfreut über die hohe Anzahl an interessierten Schülern: „So ein Tag wie heute ist ganz wichtig. Wir müssen auf uns aufmerksam machen und bei den jungen Menschen Interesse für Pflegeberufe wecken.“ Der Tag bot gleichzeitig die Gelegenheit, unterschiedliche Einrichtungen zu erkunden, darunter das MUKIZ (Mutter-Kind-Zentrum), in dem die spezielle Pflege von Früh- und Neugeborenen vorgestellt wurde. Schüler wie Dominik berichteten begeistert von ihren Erfahrungen, die ihren Berufswunsch, Arzt zu werden, bestärkten.
Besonders beeindruckend war für viele Jugendlichen die praktische Erfahrung, etwa als Dominik sich von zwei noch in der Ausbildung stehenden OTAs die verschiedenen Operationsinstrumente erklären ließ. Währenddessen setzte sich sein Klassenkamerad Amro auf den OP-Tisch und erlebte die modernen Anästhesie-Technologien hautnah.
Vitalwertmessung und praktische Fähigkeiten
Im Foyer des Klinikums standen die Vitalwerte im Mittelpunkt: Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Körpertemperatur wurden von den Jugendlichen gemessen. Die Schüler des Diakonischen Instituts führten diese Messungen hochkonzentriert und lernten viel über ihre eigenen Körper. Dabei erklärte Praxislehrer Peter Adumekwe, welches Blutdruckmaß als perfekt gilt: „127 zu 80 – das ist perfekt. Ihr seid ja auch noch jung.“
Auch praktische Übungen waren Teil des Programms. Praxislehrerin Margit Lorenz demonstrierte, wie eine Infusion funktioniert, und lud die Schüler ein, selbst das Spritzen auszuprobieren, wobei alle hygienisch und sicher gehandhabt wurden.
Organspende und ethische Fragestellungen
Ein weiterer interessanter Punkt waren die Vorträge über Organspenden. Der Organempfänger Reinhard Beck teilte seine bewegende Geschichte mit den Schülern. Er lebt seit sechs Jahren mit einem neuen Herz und betrachtete dieses Geschenk als nicht selbstverständlich. „Es ist toll, dass so etwas medizinisch überhaupt möglich ist“, betonte er und sprach voller Dankbarkeit über seine Erfahrung.
Diakon Dr. Thomas Borne, der ebenfalls über die ethischen Fragestellungen rund um das Thema Organspende referierte, stellte die wichtige Frage „Wann ist ein Mensch tot?“ in den Raum, die aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden muss.
In Verbindung mit der Organspende war auch die Typisierungsaktion der DKMS ein voller Erfolg. Jugendliche und Mitarbeiter des Klinikums hatten die Möglichkeit, sich einfach per Wattestäbchen typisieren zu lassen. Melanie Reisach, Sprecherin der DKMS, zeigte sich begeistert: „Das war weit mehr als wir uns erhofft haben.“ Justus Rehkugler, ein Echtspender, berichtete den interessierten Schülern, wie eine Stammzellenspende abläuft und wie wichtig sie für die Rettung von Leben ist.
Für die Jugendlichen war dieser Tag nicht nur informativ, sondern auch inspirierend, da sie die Vielseitigkeit und die Möglichkeiten innerhalb der Pflegeberufe hautnah erleben konnten. Das Klinikum Friedrichshafen bietet solch eine Gelegenheit, um das Interesse an Pflegeberufen zu fördern und die zukünftige Generation für diese wichtigen medizinischen Berufe zu gewinnen. Mehr über die Veranstaltung finden Sie hier.