Der Stadtverkehr Friedrichshafen hat mit dem Jahreswechsel einen bemerkenswerten Wandel durchlebt, der nicht nur neue Busse und Fahrpläne umfasst, sondern auch innovative Technologien. Die Veränderungen sind tiefgreifend, betont Magdalena Linnig, die Chefin des Stadtverkehrs. Die Einführung neuer Software und die Schulung von Fahrpersonal haben das gesamte System umgestaltet, und das blieb auch den Fahrgästen nicht verborgen.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, insbesondere bei der Pünktlichkeit der Busse, zeigt die erste Bilanz des Stadtwerks am See eine zufriedenstellende Rückmeldung. Linnig hebt hervor, dass das Feedback sowohl positive als auch negative Aspekte enthielt, insgesamt jedoch konstruktiv war. Die Erfahrungen der Fahrgäste ziehen sich durch den gesamten Service, von der Busfahrt bis hin zu den neu eingeführten Fahrgastinformationssystemen.
Technologische Neuerungen im Fokus
Ein bedeutender Fortschritt betrifft die Technik, die es den Bussen ermöglicht, effizienter zu kommunizieren. Durch Verbesserungen in der Fahrzeugkommunikation mit Ampeln sollen die Busse nun optimal auf der grünen Welle fahren können. Echtzeitanzeigen an Bahnhöfen und Check-in-Terminals sind jetzt funktionsfähig, was die Wartezeiten für die Fahrgäste erheblich verkürzt.
Zusätzlich haben neue Fahrgastinformationsbildschirme, die an verschiedenen Haltestellen in Echtzeit Daten anzeigen, ihre Nützlichkeit bewiesen. In den kommenden Jahren plant der Stadtverkehr, weitere dieser Displays zu installieren, um den Fahrgästen eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
Die Bedeutung der Expresslinien
Seit April 2023 sind zwei Expresslinien nach Markdorf und Oberteuringen im Einsatz, die Haltestellen ansteuern, die zuvor nicht ausreichend bedient wurden. Diese neuen Verbindungen sind Teil der ganzheitlichen Strategie zur Verbesserung des Fahrdienstes. Die Stadtverkehrsleitung hat festgestellt, dass die Rückmeldungen zum Fahrpersonal allgemein positiver ausfallen als zuvor. In kontinuierlichen Schulungen wird das Personal sensibilisiert, um während der Fahrten professionell und kompetent zu agieren.
Allerdings besteht im Bereich des Fahrpersonals weiterhin ein akuter Mangel, der nicht nur das Friedrichshafener Unternehmen, sondern die gesamte Branche betrifft. Dies hat dazu geführt, dass die Suche nach qualifizierten Fahrern eine herausfordernde Aufgabe bleibt. Eine mögliche Lösung könnte die Entwicklung autonom fahrender Busse sein, die in Friedrichshafen ab Ende Oktober in einem Live-Testbetrieb erprobt werden sollen.
Ein autonomer Shuttle-Bus sorgte bereits im April für Aufsehen am Franziskusplatz, wo er erstmals öffentlich präsentiert wurde. Der nächste Gelegenheit, diesen Shuttle hautnah zu erleben, bietet sich am Parkplatz-Tag am 22. September, bei dem auch Testfahrten angeboten werden.
Um besser auf die Anforderungen der Fahrgäste reagieren zu können, hat der Stadtverkehr die Passagierzählung verstärkt, was eine detaillierte Analyse der Nachfrage-Strukturen ermöglicht. Linnig bestätigt, dass der Fahrplan von einem unabhängigen Experten auf Optimierungspotential geprüft wurde.
Zukünftige Anpassungen im Stadtverkehr
Basierend auf dieser Analyse sowie dem Feedback der Bevölkerung werden Anpassungen am Fahrplan mit Beginn des neuen Schuljahres vorgenommen. Nach wie vor stehen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Busse im Vordergrund, während kleinere Änderungen beim Busangebot vorgenommen werden sollen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Stadtverkehr weiter zu optimieren und das Fahrgasterlebnis zu verbessern.
– NAG