Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit sorgt für Besorgnis unter Tierhaltern in Baden-Württemberg. In den letzten Wochen wurden in mehreren Landkreisen neue Fälle der für Nutztiere gefährlichen Krankheit festgestellt. Insbesondere im Enzkreis und im Ostalbkreis wurde das Virus, das durch bestimmte Mücken übertragen wird, in Schaf- und Rinderbeständen nachgewiesen.
Das Veterinäramt hat die betroffenen Betriebe bereits unter Beobachtung gestellt. So wurde im Enzkreis der Erreger bei einem Schaf festgestellt, während im Ostalbkreis in der Gemeinde Gschwend zwei Rinderbestände betroffen sind. Weitere Proben aus einem Schafbetrieb seien zur Untersuchung eingereicht worden. Diese Entwicklungen sind besonders alarmierend, da sich die Erkrankung seit dem ersten Ausbruch des Virustyps BTV3 am 8. August im Rems-Murr-Kreis schnell in der Region ausgebreitet hat. Aktuell sind bereits rund 100 Tierhaltungen in Baden-Württemberg betroffen.
Verbreitung der Krankheit in Deutschland
Die Blauzungenkrankheit breitet sich nicht nur in Baden-Württemberg aus, sondern hat in den letzten Monaten weite Teile Deutschlands erfasst. Nach Angaben des Landratsamtes Ostalbkreis sind landesweit bereits über 4500 Fälle amtlich bestätigt worden. Bisher wurden in 12 Landkreisen von Baden-Württemberg Infektionen verzeichnet, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit unterstreicht.
Die Krankheit betrifft vor allem Wiederkäuer wie Schafe, Rinder und Ziegen. Selbst Tiere wie Kamele und Rotwild sind nicht vor der Infektion geschützt, während für Menschen keine Gefahren bestehen. Fleisch und Milchprodukte von infizierten Tieren können bedenkenlos konsumiert werden. Die Symptome bei den infizierten Tieren sind jedoch alarmierend: Fieber, Entzündungen, Blutungen in den Schleimhäuten, verstärkter Speichelfluss und manchmal sogar der Tod bei Schafen sind zu beobachten.
Um die Seuche einzudämmen, rät das Veterinäramt dringend dazu, Schaf-, Ziegen- und Rinderbestände umgehend gegen die Blauzungenkrankheit zu impfen. Dies wurde auch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir unterstrichen, der alle Landwirte in Deutschland dazu auffordert, sich proaktiv gegen die Krankheit zu schützen.
Die rasante Ausbreitung und die Anzahl der bestätigten Fälle in den letzten Monaten werfen die Frage auf, welche weiteren Schritte unternommen werden müssen, um die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit zu stoppen. Die hohe Betroffenheit sowohl in Baden-Württemberg als auch bundesweit verdeutlicht die Notwendigkeit, die Tierhalter über die Gefahren der Krankheit aufzuklären und sie zu ermutigen, notwendige Maßnahmen zu ergreifen.
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– NAG