Die Bildungslandschaft in Baden-Württemberg erlebt einen tiefgreifenden Wandel, der sich insbesondere auf das Fach Informatik konzentriert. Schulleiter Hermann Ruppert des Technischen Gymnasiums Tauberbischofsheim hebt hervor, dass die Schule mit der Einführung des Pflichtfachs Informatik und dem Wahlfach Textverarbeitung vorreitet. 23 Schüler der Klasse TGTM 12 haben erfolgreich ihren ICDL abgelegt, ein international anerkanntes Zertifikat, das digitale Kompetenzen bescheinigt. Diese Initiative zielt darauf ab, die Schüler nicht nur für das digitale Zeitalter auszubilden, sondern auch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich zu steigern, so Ralf Scherer, Abteilungsleiter des Technischen Gymnasiums. Er betont die zunehmende Bedeutung von IT-Sicherheit und deren Trainingsinhalte, die den Schülern helfen, Gefahren im Internet zu erkennen und aktiv zu begegnen. Laut der Berichterstattung der Main-Tauber-Kreis sind solche digitalen Kompetenzen ein Muss in der heutigen Berufswelt.
Informatik als Schlüsselkompetenz
Der Informatikprofessor Juraj Hromkovic von der ETH Zürich stellt die Dringlichkeit fest, Kindern Programmieren beizubringen. In einem Interview hebt er die fundamentale Bedeutung der Informatik für die Entwicklung von kritischem Denken hervor. Hromkovic fordert ein eigenständiges Schulfach Informatik, da digitales Verständnis fundamental ist, um Kinder in Produzenten der digitalen Welt zu verwandeln, anstatt sie lediglich zu Konsumenten zu machen. „Um Spaß am Programmieren zu entwickeln, müssen Kinder kein Mathegenie sein“, so Hromkovic, der ergänzt, dass die kreative Herangehensweise im Programmierunterricht dazu beiträgt, alles auf eine verständliche Weise zu lernen. Diese Ansätze werden auch im Rahmen von Projekten wie «Primalogo» verfolgt, welches die Grundlagen durch eine kindgerechte Programmiersprache vermittelt. Der Professor kritisiert die aktuelle Bildungslage, die oft als ungenügend angesehen wird, da Informatikinhalte häufig mit Medienbildung vermischt werden. Hromkovic fordert eine klare Trennung und Spezialisierung, um sicherzustellen, dass Schüler die Technologien der Zukunft nicht nur bedienen, sondern auch gestalten können, wie er in einem Artikel von Fritz+Fränzi betont.
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