BIBERACH — Am Montag nach dem Fest Schützen fand die feierliche Übergabe des renommierten Französischpreises der Stadt Biberach statt, der jährlich die herausragenden Leistungen von Schülerinnen und Schülern im Fach Französisch honoriert. In diesem Jahr erhielten 123 junge Sprachbegeisterte ihre Urkunden und Buchgutscheine im Bischof-Sproll-Bildungszentrum, was die Bedeutung der französischen Sprache für die Stadt unterstreicht.
Bei der Übergabe war Andrea Appel, die die Bereiche Gremien, Kommunikation und Bürgerengagement leitet, anwesend und betonte die Relevanz des Preisverleihungsprogramms. „Die Städtepartnerschaften sind nur dann lebendig, wenn wir den Austausch auf verschiedenen Ebenen pflegen. Dabei spielt der persönliche Kontakt eine entscheidende Rolle“, erklärte Appel. Sie verwies auch auf die lange Tradition des Schüleraustauschs mit der französischen Stadt Valence, die vor über 50 Jahren ins Leben gerufen wurde. Diese Partnerschaft, die seit 1967 besteht, bietet Schülern die Möglichkeit, die französische Kultur hautnah zu erleben und ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen.
Die Bedeutung des Sprachlernens
Brigitte Burrichter, die Vorsitzende des Valence-Ausschusses des Vereins Städte Partner Biberach e.V., sprach während des Events über ihre eigenen Erfahrungen als Teilnehmerin eines Schüleraustauschs vor 50 Jahren. Sie betonte, dass digitale Übersetzungsprogramme kein Ersatz für das Lernen einer Sprache sind. „Der persönliche Austausch und das Kennenlernen von Kulturen sind unersetzlich“, sagte Burrichter. Durch ihr Eintauchen in die Lebensweise ihrer Gastfamilie in Frankreich habe sie viel über deren Kultur gelernt und sich selbst weiterentwickelt. Solche Erlebnisse sind laut ihr auch nach der Schulzeit wichtig.
Isabelle Thomas von den Freunden der französischen Sprache e.V. lobte ebenfalls die wertvolle Arbeit der Französischlehrkräfte, die das Interesse der Schüler an der Sprache und Kultur fördern. „Der Französischpreis ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Anreiz, sich langfristig mit Frankreich auseinanderzusetzen“, führte sie in ihrer Ansprache aus, unterstützt durch einige kleine Geschenke, die die Lehrerinnen und Lehrer erhielten.
Ein lebendiges Rahmenprogramm
Das Event wurde zudem von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet, das von Schülerinnen und Schülern der Realschule des Bischof-Sproll-Bildungszentrums gestaltet wurde. Unter der Leitung von Cornelia Beyrle und Julia Straif präsentierte die 10. Klasse ein ansprechendes Video mit dem Titel „Voyage Voyage“ sowie eine aufwendige Präsentation über ihren Austausch nach Frankreich. Die Klasse 6 sorgte mit einer Tanzeinlage zu dem Hit „Laissez passer“ von Maître Gims für zusätzliche Unterhaltung.
Der Französischpreis richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 6. Klassenstufe und umfasst zunächst die Schulen in Biberach, unter denen die Dollinger-Realschule, das Gymnasium, sowie die Realschule des Bischof-Sproll-Bildungszentrums, das Pestalozzi-Gymnasium, das Wieland-Gymnasium und die Waldorfschule teilnehmen. Ursprünglich in den 1970er-Jahren von einem Partnerschaftskomitee ins Leben gerufen, zielt der Preis darauf ab, die Schüler nicht nur zur Sprachbeherrschung, sondern auch zur Auseinandersetzung mit der französischen Kultur und Gesellschaft zu motivieren.
Ein bleibendes Erbe durch Austausch
Diese jährliche Preisverleihung ist mehr als nur eine Auszeichnung. Sie hebt hervor, wie Sprachkenntnisse die Brücke zu einem besseren Verständnis der Nachbarländer schlagen können. Während die Welt zunehmend digitalisiert wird, bleibt der persönliche Kontakt und der kulturelle Austausch unerlässlich für die persönliche Entwicklung der Jugendlichen. Durch Programme wie diesen Französischpreis wird nicht nur die Liebe zur Sprache gefördert, sondern auch ein Netzwerk geschaffen, das Schüler über Grenzen hinweg verbindet und ein bleibendes Erbe des interkulturellen Austauschs sichert. Solche Initiativen sind entscheidend für die Bildung einer offenen und informierten Generation, die in der Lage ist, im globalen Kontext effektiv zu agieren und zu kommunizieren.
Die Bedeutung von Sprachen und interkulturellem Austausch
Der Erwerb von Fremdsprachen ist nicht nur eine akademische Fähigkeit, sondern auch ein wichtiger Schlüssel zur interkulturellen Verständigung. In einer globalisierten Welt wird die Fähigkeit, verschiedene Sprachen zu sprechen, immer notwendiger. Laut dem Europäischen Sprachenspektrum können mehrsprachige Individuen besser interagieren und Verständnis für unterschiedliche Kulturen aufbauen. Der Austausch zwischen Ländern, wie ihn Biberach mit Valence pflegt, bietet Schüler*innen die Möglichkeit, Abseits des Klassenzimmers neue Perspektiven zu gewinnen und somit ihr persönliches und kulturelles Verständnis zu erweitern.
Partnerschaft zwischen Biberach und Valence
Die Städtepartnerschaft zwischen Biberach und Valence ist ein bedeutendes Beispiel für erfolgreichen interkulturellen Austausch. Diese Partnerschaft wurde 1967 ins Leben gerufen und feiert in diesem Jahr ihr 56-jähriges Bestehen. Während dieser Zeit wurden zahlreiche Programme für Schülerinnen und Austauschprojekte zur Förderung der französischen Sprache und Kultur realisiert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Integration von Schüleraustauschen, die den persönlichen Kontakt und das Erleben der Kultur vor Ort ermöglichen. Solche Programme stärken nicht nur die Sprachkenntnisse, sondern fördern auch ein tieferes Verständnis für die Lebensweise und Traditionen des jeweils anderen Landes.
Ja, der Schüleraustausch mit Valence hat vielen Teilnehmenden nicht nur eine andere Sichtweise auf das Leben in Frankreich gegeben, sondern auch dauerhafte Verbindungen und Freundschaften geschaffen. Die habe auch Brigitte Burrichters Erfahrungen verdeutlicht, die auf die positiven Auswirkungen des persönlichen Austauschs in ihrer Jugend zurückblickt.
Aktuelle Statistiken zur Sprachlerntrends
Laut den aktuellen Statistiken des Statistischen Bundesamtes, die die Mehrsprachigkeit in Deutschland beleuchten, haben im Jahr 2022 etwa 51% der Schülerinnen eine Fremdsprache erlernt, wobei Französisch die dritthäufigste Sprache nach Englisch und Spanisch bleibt. Diese Statistiken unterstreichen die Notwendigkeit, Programme wie den Französischpreis weiter zu fördern, um das Interesse an der französischen Sprache auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. Der Anstieg der Schülerinnen, die an Sprachwettbewerben und Austauschprogrammen teilnehmen, trägt dazu bei, eine generationenübergreifende Sprachkultur zu schaffen, die für die zukünftige Zusammenarbeit in Europa unerlässlich ist.
Für Informationen zur Konsolidierung dieser Sprachkenntnisse sind zudem die Jahresberichte der Kultusministerien zugrunde zu legen, die eine wachsende Zahl an kreativen Konzepten zur Förderung des Sprachenlernens dokumentieren. In Deutschland wurden außerdem spezielle Förderprogramme in Bildungseinrichtungen angestoßen, um interkulturelle Kompetenzen und Sprachkenntnisse zu stärken.
Das Engagement von Lehrkräften, wie es im Rahmen des Französischpreises gewürdigt wird, spielt eine entscheidende Rolle bei der Sprachförderung und dem interkulturellen Austausch. Es trägt nicht nur zur Leistungssteigerung der Schüler*innen bei, sondern bereitet sie auch auf ein Leben in einer multikulturellen Gesellschaft vor.
– NAG