Biberach

Feldkreuz in Biberach: Umzug für den Hochwasserschutz erfolgreich vollzogen

Nach 28 Jahren Pflege und der Errichtung eines neuen Standortes für ihr Feldkreuz, das nun im Zuge von Hochwasserschutzmaßnahmen am Hagenbucher Graben in Biberach versetzt wurde, segnete der katholische Dekan Stefan Ruf das Kreuz, welches das Ehepaar Kifferle aus persönlichem Glauben stiftete und weiterhin betreut.

In der Stadt Biberach wurde ein historisches Feldkreuz um einige Meter versetzt. Diese Maßnahme war notwendig, nachdem umfangreiche Hochwasserschutzarbeiten im Bereich des Hagenbucher Grabens durchgeführt wurden. Zuvor stand das Kreuz in einer kleinen Senke an einem Landwirtschaftsweg zwischen Bergerhausen und Winterreute. Angehörige der katholischen Kirche sowie das Ehepaar Berta und Hans Kifferle, die sich seit 1996 um das Feldkreuz kümmern, sind in diese Entscheidung involviert.

Dekan Stefan Ruf segnete vor wenigen Tagen das Kreuz an seinem neuen Standort. Das für die Kifferles bedeutsame Kreuz wurde 1996 aufgestellt, nachdem sie während einer Wallfahrt in Südtirol zu dem Glauben gefunden hatten. „Diese tiefgehende Erfahrung hat uns motiviert, ein Feldkreuz zu stiften“, erläutert Hans Kifferle. Von der Idee zur Umsetzung war es jedoch ein langer Weg, der auch bürokratische Hürden einschloss.

Der Weg zum neuen Standort

Die Idee, ein eigenes Feldkreuz aufzustellen, trat in den 1990er-Jahren auf, nachdem Kifferles eine Holzfigur von Christus am Kreuz erworben hatten. Diese Figur inspirierte die beiden, eine eigene, markante Stätte für den Glauben zu schaffen. Hierbei war eine Zusammenarbeit mit der Stadt Biberach unerlässlich, denn die Aufstellung eines Feldkreuzes erfordert in Deutschland zahlreiche Genehmigungen. „Wir mussten ein Baugesuch einreichen und den Platz offiziell pachten. Umsonst ist das nicht ganz, auch wenn wir nichts zahlen müssen“, erklärt Hans Kifferle.

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Der Standort war strategisch gewählt, da er an einem Spazierweg liegt, den das Ehepaar regelmäßig nutzt. So können sie leicht nach dem Rechten sehen und das Grün um das Kreuz pflegen. In den Jahren mussten sie die Originalfigur aus Holz, die den Witterungen nicht standhielt, durch eine Kunststoffversion ersetzen. Heute ist die Holzfigur in der Kirche St. Josef in Birkendorf wiederzufinden.

Die neue Umgebung des Feldkreuzes ist nun frisch hergerichtet, was bedeutet, dass noch etwas Zeit vergeht, bis das Gras heranwächst. Um die Wartezeit zu überbrücken, haben die Kifferles einen bunten Strauß Sonnenblumen unter das Kreuz gestellt und planen, in der kühleren Jahreszeit einen Baum zu pflanzen. Eine massive Holzbank lädt mittlerweile ein, dort zu verweilen und zu beten.

Ein schönerer Standort

Bei der Abstimmung des neuen Standorts war die Biberacher Stadtverwaltung unterstützend tätig. Baubürgermeister Christian Kuhlmann bemerkte bei der Abnahme der Hochwasserschutzmaßnahmen: „Ich finde, dass das Feldkreuz jetzt sogar noch schöner zur Geltung kommt als am alten Platz.“ Diese Meinung teilt Herr Kifferle, da er mit seiner Frau hofft, dass jetzt wieder viele Spaziergänger, Jogger oder Radfahrer das Kreuz besuchen und seine ruhige Ausstrahlung genießen können, wie seit 1996 am alten Standort.

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Das Engagement des Ehepaars Kifferle zeugt von einer tiefen Verbundenheit zum Glauben und zur Gemeinschaft. Es ist eine kleine, aber bedeutsame Geste, die zeigt, wie wichtig Traditionen und Orte des Glaubens in einer sich ständig verändernden Umgebung bleiben. Das Feldkreuz ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung und des Glaubens für die Zukunft.

Die Bedeutung von Feldkreuzen in der Region

Feldkreuze haben in der ländlichen Kultur Deutschlands eine lange Tradition. Sie sind oft an Straßen, Wegen oder in der Nähe von Feldern platziert und dienen nicht nur als religiöses Symbol, sondern auch als Zeichen für den Schutz des Landes und der Gemeinschaft. In vielen Dörfern und Städten, darunter auch Biberach, sind Feldkreuze Orte des Gebets und der Besinnung für die Anwohner und Besucher. Der Brauch, solche Kreuze aufzustellen, geht zurück bis ins Mittelalter, als sie oft an Orten der Gefahr oder des Umherziehens errichtet wurden, um Schutz zu bieten.

Im ländlichen Raum fungieren sie zudem als Landmarken. Ihr Erhalt ist vielen Bürgern wichtig, da sie ein Stück Heimat und Geschichte symbolisieren. Die Pflege dieser Kreuze ist oft in der Hand von engagierten Gemeindemitgliedern, die sich um die regelmäßige Wartung und das äußere Erscheinungsbild kümmern. Dies zeigt sich auch bei den Kifferles, die das Kreuz seit vielen Jahren betreuen.

Aktuelle Hochwasserschutzmaßnahmen und deren Einfluss

In den letzten Jahren haben viele Gemeinden in Deutschland, darunter Biberach, Maßnahmen zum Hochwasserschutz verstärkt. Diese sind oft eine Reaktion auf zunehmende Wetterextreme und Starkregenereignisse, die durch den Klimawandel bedingt sind. Die Stadt Biberach investiert in Infrastrukturprojekte, um Überschwemmungen zu verhindern und die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten. Die Arbeiten am Hagenbucher Graben sind Teil dieser umfassenden Strategie.

Die hochwasserbedingten Anpassungen können jedoch auch den Verlust oder die Versetzung traditioneller Objekte zur Folge haben, wie es bei dem Feldkreuz der Fall war. Dennoch wird in Biberach darauf geachtet, die kulturellen und historischen Elemente des Stadtbildes zu erhalten, was sich in der sorgfältigen Planung und Umsetzung solcher Projekte widerspiegelt.

Die Rolle von Gemeinschaft und Identität

Die Pflege des Feldkreuzes sowie die Initiativen zur Wiederherstellung dessen Sichtbarkeit an einem neuen Standort zeigen das Engagement der Gemeinschaft. Solche Projekte fördern nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern stärken auch die lokale Identität. In Zeiten von Veränderung, sei es durch infrastrukturelle Entwicklungen oder soziale Dynamiken, bleibt der Rückhalt durch Traditionen, wie das Aufstellen und Pflegen von Feldkreuzen, eine konstanter Anker für die Bürgerinnen und Bürger.

Das Zusammenwirken von Stadtverwaltung und engagierten Bürgern wie den Kifferles ist ein Beispiel für die Art und Weise, wie lokale Traditionen mit modernen Anforderungen in Einklang gebracht werden können. Diese Form der Zusammenarbeit trägt maßgeblich zu einer positiven Wahrnehmung der Stadt und zu einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gemeinschaft bei.

– NAG

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