Biberach (St) – Die Biberacher Knäble Straßenbaugruppe, ein Betrieb mit über hundert Jahren Tradition, hat nach einer finanziellen Krise um seine Existenz gekämpft. Infolge neuer gesetzlicher Vorschriften und stark gestiegener Materialpreise sah sich das gut geführte Unternehmen gezwungen, enorme Investitionen zu tätigen. Angesichts dieser Herausforderungen beantragte die Eigentümerfamilie umgehend ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, um das Unternehmen und seine mehr als 150 Arbeitsplätze zu sichern. Die rechtliche Begleitung übernahm dabei die auf Sanierungen spezialisierte Kanzlei BSK Berbuer | Speier | Kuhn.
Das zuständige Amtsgericht Offenburg genehmigte den Antrag und eröffnete das Insolvenzverfahren. Diese Maßnahme erstreckte sich auf fünf Gesellschaften der Unternehmensgruppe, darunter die Knäble Straßenbau GmbH und die Walter Tief- und Straßenbau GmbH. Während der gesamten Phase wurden die Zahlungen an die Mitarbeiter sowie an die Lieferanten pünktlich geleistet, trotz der Insolvenz. Die loyalen Mitarbeiter setzten ihre Bauprojekte in der gewohnt hohen Qualität fort und trugen somit zur Stabilität des Unternehmens bei.
Erfolgreiche Sanierung und neue Perspektiven
Das durchdachte Sanierungsprojekt wurde in beachtlicher Zeit erfolgreich abgeschlossen. Ab dem 01.11.2024 wird die Knäble-Unternehmensgruppe unter dem Dach der österreichischen Swietelsky AG weitergeführt. Das bereits bestehende Management-Team, angeführt von Nicolas Knäble und Markus Rinderle, bleibt an der Spitze und garantiert somit die Kontinuität am Standort Biberach. Zudem werden alle bisherigen Arbeitsplätze erhalten, und die laufenden Bauvorhaben werden ohne Unterbrechungen zu Ende geführt.
Die Insolvenzgläubiger können zudem mit einer überdurchschnittlich hohen Befriedigung ihrer Forderungen rechnen. Rechtsanwalt Basil Speier von der Kanzlei BSK äußerte sich zufrieden über das erreichte Ergebnis und lobte die Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Swietelsky ist ein hoch seriöser und zuverlässiger Partner und ein Stabilitätsanker für die Knäble-Belegschaft“, sagte Speier. Der Respekt vor der engagierten Belegschaft und der Eigentümerfamilie von Knäble, die stets die Interessen von Mitarbeitern und Unternehmen über ihre eigenen Bedürfnisse stellten, wurde von beiden Rechtsanwälten hervorgehoben.
Swietelsky, Österreichs drittgrößtes Bauunternehmen, steigert mit diesem Kauf nicht nur seine Präsenz in Deutschland, sondern auch die regionale Kompetenz im Bereich Straßen- und Tiefbau. Geschäftsführer Helwig Falch sah großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit der motivierten Belegschaft der Knäble-Gruppe und freute sich auf die zukünftige Kooperation. „Das kompetente Team hat die Bereitschaft gezeigt, den Weg gemeinsam mit uns zu gehen“, so Falch weiter.
Die Swietelsky AG, mit rund 12.000 Mitarbeitern und Tätigkeiten in 21 Ländern, deckt ein breites Leistungsspektrum im Bauwesen ab. Bei einer Bauleistung von 3,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2023/24 liegt der Schwerpunkt des Unternehmens im heimischen Markt Österreich, gefolgt von Deutschland und weiteren Ländern.
Die Unterstützung während des Insolvenzverfahrens kam von der Wirtschaftskanzlei BSK, die sich auf die strategische Beratung von mittelständischen Unternehmen spezialisiert hat. Mit ihrem interdisziplinären Team aus Anwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern stehen sie ihren Mandanten in schwierigen Zeiten zur Seite, um langfristig stabil zu bleiben.
Insgesamt zeigt sich der Fall der Knäble Unternehmensgruppe als positive Entwicklung inmitten wirtschaftlicher Herausforderungen, die nicht nur die Zukunft des Unternehmens, sondern auch die der damit verbundenen Arbeitsplätze sichert. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.stadtanzeiger-ortenau.de.
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