Baden-Württemberg reagiert auf die steigende Anzahl geflüchteter Menschen und hat ein neues Wohnungsbauförderprogramm ins Leben gerufen. Angesichts der Auswirkungen des Ukrainekriegs stehen die Kommunen vor der Herausforderung, ausreichend Wohnraum für die Zuwanderer zu schaffen. Bauministerin Nicole Razavi (CDU) betonte in einer Mitteilung, dass bis Mitte Dezember 255 Bewilligungen für 144 Kommunen mit einem Gesamtvolumen von etwa 77,8 Millionen Euro erteilt wurden. Diese Mittel werden genutzt, um 1.438 Wohnungen und 476 Wohngruppen zu schaffen, die sich über rund 96.000 Quadratmeter erstrecken. In Baden-Württemberg wurden seit Kriegsbeginn bereits 112.600 geflüchtete Menschen aus der Ukraine registriert, was mehr ist als im gesamten Jahr 2015.
Förderprogramm für nachhaltigen Wohnraum
Das Land fördert den Neubau und die Schaffung von Wohnraum mit einem Festbetrag von 1.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 4.000 Euro pro Quadratmeter, und die Gemeinden müssen sicherstellen, dass der neu geschaffene Wohnraum mindestens zehn Jahre lang für geflüchtete Personen zur Verfügung steht. Ministerin Razavi wies darauf hin, dass dieses Förderprogramm nicht nur den Geflüchteten zugute kommt, sondern auch dem gesamten Wohnungsmarkt hilft. Sie sagte: „Wir lassen die Gemeinden bei der schwierigen Aufgabe, diese Menschen unterzubringen, nicht im Stich.“ Diese Maßnahme zielt darauf ab, einen Verdrängungswettbewerb auf dem bereits angespannten Wohnungsmarkt zu vermeiden, insbesondere unter den Schwächsten in der Gesellschaft.
Mit einem Gesamtbudget von 80 Millionen Euro für die Jahre 2022 und 2023 wird erwartet, dass das Programm ähnlich erfolgreich wird wie das vorherige, welches von 2015 bis 2017 lief und 2.571 Wohnungen sowie zahlreiche Gemeinschaftsunterkünfte schuf. Anträge für das neue Programm können voraussichtlich nach der Sommerpause bei der Förderbank L-Bank gestellt werden. Laut Razavi könnte diese Initiative die Wohnraumsituation in den Kommunen erheblich verbessern und vielen auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum helfen, wie aus den Berichten der Stuttgarter Zeitung und des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen hervorgeht.
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