Die Diskussion um den geplanten Klinikstandort „Am Münchfeldsee“ in Baden-Baden hat in den letzten Wochen an Intensität gewonnen. Eine kürzlich von der Bürgerinitiative Lärmschutz Rastatt Münchfeld/Siedlung e.V. veröffentlichte Analyse wirft ernsthafte Zweifel an der durchführbaren Verkehrsplanung auf. Laut der Initiative zeigt eine Verkehrsuntersuchung, dass die zukünftige Querspange bereits jetzt bis an ihre Belastungsgrenzen stoßen wird – und das ganz ohne zusätzlichen Klinikverkehr. Das führt die Annahme der Befürworter, dass ein Neuansiedeln des Klinikums gut erreichbar wäre, ad absurdum.
Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Verkehrsinfrastruktur rund um den Standort. Die Bürgerinitiative weist darauf hin, dass die geplante Querspange nicht in der Lage sein wird, die erhöhte Verkehrsbelastung durch einen Klinikbetrieb und das damit verbundene Parkhaus zu bewältigen. „Das Gutachten zur Standortbewertung, welches den Standort entscheidend aufwertete, beruht auf falschen Annahmen,“ erklärt ein Sprecher der Initiative. Die engen Straßen und das Wohngebiet Münchfeld wären durch den zusätzlichen Verkehr überfordert, was zu Staus führen würde, die sich auf andere Straßen in der Umgebung auswirken.
Wichtige Entscheidungen stehen bevor
Am 25. und 26. November finden entscheidende Sitzungen statt. Zuerst der Baden-Badener Gemeinderat und dann der Kreistag Rastatt werden über die Pläne für den Klinikstandort und das Finanzierungskonzept abstimmen. Die Verantwortlichen, unter anderem Oberbürgermeister Dietmar Späth und Landrat Christian Dusch, unterstützen den Standort „Am Münchfeldsee“. Doch die Bürgerinitiative bemängelt, dass auf die Bedenken der Anwohner nicht ausreichend eingegangen wird.
Die Bürgerinitiative hielt es für wichtig, dem Regierungspräsidium ihre Sichtweise darzulegen. Sie haben zudem ein alternatives Parkkonzept vorgestellt, das ein Parkhaus auf dem Merzeaugelände vorsieht. Jedoch bleibt das Problem des durch einen Klinikneubau verursachten zusätzlichen Verkehrs ungelöst. Das bestätigt auch das Verkehrsgutachten aus Juni 2023, welches die gravierenden Probleme schildert.
„Es gibt ernsthafte Zweifel an der Verfügbarkeit und Effektivität der Verkehrsplanung. Anstatt eine Lösung zu bieten, könnte die Querspange in Verbindung mit dem Klinikbetrieb zu einem noch größeren Verkehrschaos führen,“ so heißt es vonseiten der Initiative. Der öffentliche Diskurs wird durch diese Entwicklungen zweifellos weiter angeheizt, und es bleibt abzuwarten, wie die Stadtverwaltung und die Gremien auf diese Argumente reagieren werden.
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