Ein heftiger Felsabsturz hat die einzige Verbindungsstraße zum beliebten Schweizer Urlaubsort Saas-Fee blockiert, was zu dramatischen Szenen in der Region führte. Um die eingeschlossenen Touristen zu evakuieren, wurde eine Luftbrücke eingerichtet, die am Freitag, den 6. September 2024, begann. Etwa 2200 Urlauber saßen zeitweise fest, während die Straßen durch Erdrutsche unpassierbar wurden. Die Evakuierung per Helikopter war nicht günstig, mit Kosten von bis zu 140 Franken für einen Flug von Saas-Fee nach Stalden, was umgerechnet etwa 150 Euro entspricht.
Die Situation in den Bergen war angespannt; hunderte Passagiere warteten verzweifelt auf die Hilfsflüge, während einige versuchten, das Tal zu Fuß zu verlassen, was den Rettungsmaßnahmen im Wege stand. «Es war hoffnungslos überfüllt», berichtete ein Lehrer aus Zürich, der mit seiner Klasse vor Ort war. Die Evakuierung verlief schleppend, da am Sonntag keine Flüge stattfanden und auch die Rückholung erst am Montag wieder aufgenommen werden sollte. Auf der anderen Seite gab es jedoch auch positive Berichte über den unermüdlichen Einsatz der Helikopterbesatzungen und des Personals am Boden.
Starker Regen und seine Folgen
Ein heftiges Unwetter, das die Region Wallis verwüstete, ließ bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nur 24 Stunden fallen. Diese starken Niederschläge führten zu Überflutungen und Murgängen, die zur Sperrung der Straßen zwischen Stalden und Saas-Balen führten. Ein Facebook-Video dokumentierte die Gewalt der Wassermassen, die die Region heimsuchten. Am Mittwoch, den 11. September, eröffnete man die Straße schließlich wieder, was von den Urlaubern als «grandiose Leistung» gefeiert wurde. Die Gemeinde Saas-Fee informierte über die Rückkehr von Urlaubern und die Arbeiten zur Wiederherstellung der Infrastruktur.
Die Aufräumarbeiten waren jedoch langwierig und aufwendig. Die Brücke über den Mattwaldbach, die durch die Mure wegriss, musste wiederaufgebaut werden. Eine kurzfristige Versorgung mit Lebensmittel war erforderlich, da einige Waren knapp geworden waren, und die Helikopter spannten sich über die vergangenen Tage hinweg ein, um die Supermärkte zu beliefern.
Feiern trotz Schwierigkeiten
Unter den Eingeschlossenen war die Stimmung erstaunlich positiv, zumindest in Teilen der Gesellschaft. Auf einem bereits geplanten Street Food Festival in Saas-Fee feierten gestrandete Gäste und Einheimische gemeinsam. «Gestrandete wie auch Einheimische feiern zusammen», schrieb ein Urlauber auf Facebook und teilte Fotos der Partystimmung. Diese Art von Zusammenhalt half vielen, die Strapazen der Wartezeiten und Unsicherheiten etwas zu mildern.
Die Hoteliers, darunter Klaus Habegger vom Walliser Hotelier-Verein, äußerten sich jedoch besorgt. «Es ist jetzt das vierte Mal, dass wir von der Außenwelt abgeschnitten sind», erklärte er. Seine Bedenken betreffen die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und die Logistik, um die verbleibenden Gäste vernünftig zu versorgen. Gutscheine für abgesagte Buchungen und Rabatte für die Gestrandeten wurden angeboten, und ein Aktivitätenprogramm wurde ins Leben gerufen, um den Urlaubern eine Ablenkung zu bieten.
Die Herausforderungen des unberechenbaren Wetters sind in den Schweizer Alpen kein Einzelfall. Experten warnen, dass das Abtauen von Permafrost und die damit verbundenen Risiken für Bergregionen zunehmen. Die Situation in Saas-Fee stellt eine Mahnung dar, dass solche Extreme auch in der Zukunft wohl häufiger vorkommen werden, möglicherweise mit weitreichenden Folgen für die Tourismustradition der Region. Details zu diesem Vorfall sind noch spärlich, doch Informationen über die Lage in Saas-Fee sind bereits auf www.tz.de verfügbar.