Der Schwabenlandtower in Fellbach, einst als das höchste Hochhaus in Baden-Württemberg gefeiert, hat eine tragische Wendung genommen und ist mittlerweile nichts weiter als eine Bauruine. Das 107 Meter hohe Gebäude sollte einst das Stadtbild prägen, mittlerweile ist jedoch seit mehr als zehn Jahren keine nennenswerte Fortschritte mehr verzeichnet worden.
Der Traum vom modernen Wohnen in diesem Wolkenkratzer ist nicht nur für die Investoren, sondern besonders für die Anwohner zum Albtraum geworden. Immer wieder gibt es Berichte darüber, dass der Bauherrenwechsel und finanzielle Schwierigkeiten dazu führten, dass die ursprünglich geplanten Luxuswohnungen nie realisiert werden konnten. Wie in einem aktuellen YouTube-Video des YouTubers Cato zu sehen ist, bleibt der Turm weiterhin ein zentraler Streitpunkt in der Gemeinde.
Die wechselvolle Geschichte des Schwabenlandtowers
Die Geschichte des Schwabenlandtowers beginnt mit dem ursprünglichen Namen „Gewa-Tower“, der von dem ursprünglichen Bauunternehmer Michael Georg Warbanoff stammt. Warbanoff plante 66 Luxuswohnungen, sah sich jedoch bald mit Insolvenz konfrontiert, da ihm die finanziellen Mittel aus den Wohnungsverkäufen fehlten. Dies führte dazu, dass die Bauarbeiten vorübergehend ruhten.
Das Gebäude wechselte daraufhin den Besitzer, als eine Berliner Gesellschaft den Turm erwarb. Diese hatte jedoch andere Pläne und wollte 192 Mietwohnungen bauen. Weitere Änderungen folgten, und das Gebäude erhielt den Namen SLT 107 Schwabenlandtower. Im Jahr 2020 erwarb die Adler Group den Tower, die selbst vor Herausforderungen stand und im Jahr 2023 mitteilte, dass sie die Absicht habe, das Bauprojekt zu verkaufen.
Besonders bemerkenswert ist der Umstand, dass seit der Demontage des Baukrans, die ersten tierischen Bewohner bereits eingezogen sind. Ein Falkenpärchen hat sich auf dem Dach des Turms niedergelassen und kümmert sich um seinen Nachwuchs – ein ironisches Szenario, wenn man bedenkt, dass Menschen seit Jahren auf die Fertigstellung des Gebäudes warten.
Reaktionen und Meinungen aus der Bevölkerung
Die Anwohner teilen im Video ihre gespaltenen Ansichten über den Schwabenlandtower. Äußerungen wie „Das ist wirklich eine Schande, was da passiert“ oder “Das passt hier überhaupt nicht rein“ zeigen die Frustration, die in der Gemeinde besteht. Die Bürgerinitiative „Fellbach ist nicht Manhattan“, angeführt von Harald Raß, kritisiert die Stadtverwaltung für die mangelnde Bürgerinformation und die unzureichende Prüfung der Investoren. Raß hebt hervor, dass die Bauarbeiten aufgrund rechtlicher Missstände ohne Bürgerabstimmung begonnen wurden.
Es wird deutlich, dass der Schwabenlandtower nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein soziales Dilemma darstellt. Die komplexen Zusammenhänge aus finanziellen Fehlplanungen, wechselnden Bauherren und einem Mangel an Klarheit sind nicht nur für die Direktbetroffenen von Bedeutung, sondern werfen auch ein Licht auf die städtische Planung und Baupolitik in Fellbach.
Zusammenfassend bleibt abzuwarten, wie es mit dem Schwabenlandtower weitergeht und ob die Adler Group seine Verkaufspläne tatsächlich umsetzt. Bisher gab es nicht die erhoffte Klärung, was das Schicksal dieses einst vielversprechenden Bauprojekts angeht. Die Anwohner können nur hoffen, dass sich die Situation bald verbessert und der Turm endlich fertiggestellt wird, oder ob er weiterhin ein Symbol für gescheiterte Bauprojekte bleibt.
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