In Baden-Württemberg ist die Alarmglocke für Auszubildende angeschlagen, denn die Durchfallquoten bei den Abschlussprüfungen steigen bedenklich an. In den letzten Jahren schwanken die Ergebnisse und basieren nicht nur auf der steigenden Komplexität der Prüfungen. So hat der Berufsschullehrerverband in einer aktuellen Mitteilung gewarnt: Fast 30 Prozent der Ausbildungsplätze werden vorzeitig aufgegeben, was einen Höchststand darstellt. Laut Informationen des SWR kann ein Grund dafür in der unterschiedlichen Erfolgsquote zwischen deutschen und nicht-deutschen Auszubildenden gesehen werden. Während 92 Prozent der deutschen Auszubildenden im Endeffekt ihren Abschluss schaffen, sind es bei den ausländischen Azubis nur knapp 80 Prozent. Dies führt zu einer alarmierenden Debatte über die benötigte Unterstützung für benachteiligte Gruppen.
Zwischen Abbrüchen und Herausforderungen
Die Herausforderungen in den Berufsschulen sind nicht zu unterschätzen. Schulleiter Christoph Franz berichtet, dass viele Schüler mit den Prüfungsinhalten zunehmend Schwierigkeiten haben. Sprachliche Barrieren, fehlende Grundkenntnisse und soziale Probleme tragen nicht nur zu einer erschwerten Lernatmosphäre bei, sondern führen oft auch zu einem Abbruch der Ausbildung. Besonders in Branchen wie der Gastronomie oder im Lebensmittelhandwerk sind die Abbrecherquoten alarmierend hoch, wie der DGB-Ausbildungsreport 2024 enthüllt. Gründe sind häufig Konflikte am Arbeitsplatz sowie ungünstige Bedingungen, die viele Jugendliche vor die Entscheidung stellen, die Ausbildung abzubrechen.
Ein weiterer kritischer Punkt zeigt sich im Schulstatistikbericht des Statistischen Landesamtes, der für das laufende Schuljahr von über 1 Million Schülerinnen und Schülern in öffentlichen Schulen spricht. Ein Anstieg um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr indiziert ein wachsendes Schülerpotential, doch die Schwierigkeiten, die viele von ihnen in der beruflichen Ausbildung erleben, werfen einen Schatten auf diesen positiven Trend. Die Zunahme besonders im Bereich der sonderpädagogischen Angebote zeigt, wie entscheidend individuelle Förderung für den schulischen und beruflichen Erfolg ist, und sondert die Wichtigkeit einer nachhaltigen Bildungspolitik hervor. Dieser Trend, verstärkt durch den Zuzug geflüchteter Menschen, lässt sich dennoch nicht als dauerhaftes Phänomen einordnen, wie die amtliche Schulstatistik mitteilt.
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