Die Asiatische Hornisse breitet sich in Bayern in alarmierendem Tempo aus. In diesem Jahr wurden bereits Nester an über 30 Standorten besucht, was einen dramatischen Anstieg im Vergleich zu nur fünf Orten im Jahr 2023 darstellt. Der Großteil dieser Sichtungen konzentriert sich im Nordosten des Bundeslandes, insbesondere im Spessart, wie aus der Online-Karte Beewarned.de hervorgeht.
Diese Insekten sind nicht nur ein Ärgernis, sie können auch massive Schäden an Landwirtschaft und Imkerei verursachen. Hauptsächlich ernähren sie sich von Bienen und anderen Insekten, was die Existenz der Imkerei in Gefahr bringt. Im Obst- und Weinbau haben sich in Bayern bislang jedoch keine größeren Schäden durch die Hornisse gezeigt, berichtet der Fränkische Weinbauverband. Laut dem Bieneninstitut der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau gibt es derzeit keine nennenswerten Probleme in diesen Bereichen.
Auswirkungen auf die Imkerei
Auf die Imker könnte die inkrementelle Zunahme der Asiatischen Hornisse Auswirkungen haben. Die asiatischen Besucher stellen ein Risiko für die Bestäuberpopulation dar, die für die Ernteerträge von entscheidender Bedeutung ist. Der Leiter des LWG-Bieneninstituts, Stefan Berg, hebt hervor, dass die Stiche der Asiatischen Hornisse für Menschen in der Regel nicht gefährlicher sind als die anderer Hornissen, jedoch warnt er vor einer möglichen Häufung von Stichen in Regionen, in denen die Population hoch ist.
Eine Herausforderung besteht in der hohen Erreichbarkeit der Nester, die oft in großen Höhen in Baumkronen gebaut werden. Diese Nester sind nicht nur schwer zu entdecken, sondern auch aufwendig zu entfernen. Imker nutzen mittlerweile Wärmebildkameras, um die Nester zu lokalisieren; viele werden erst im Herbst sichtbar, obwohl die Hornissen bereits im August und September zahlreich vertreten sind. Dies könnte unter Umständen sogar die Arbeit von Erntehelfern behindern.
Herkunft und weitreichende Ausbreitung
Die Ursprünge der Asiatischen Hornisse in Europa reichen bis ins Jahr 2004 zurück, während in Deutschland das erste Tier 2014 gesichtet wurde. In Bayern wurde die Art erstmals 2022 im Landkreis Main-Spessart festgestellt. Experten gehen davon aus, dass die Hornisse durch asiatische Importwaren nach Europa gelangte und ihre Ausbreitung durch die globale Erwärmung begünstigt wurde. Leider ist es wahrscheinlich, dass diese Art nicht mehr vollständig aus der Region entfernt werden kann.
Eine genauere Identifizierung lässt sich an den äußeren Merkmalen vornehmen. Im Unterschied zur heimischen Hornisse, die einen größeren Körper hat, weist die Asiatische Hornisse einen dunkleren Körper mit gelben Beinen auf. Sollte jemand ein Nest entdecken, wird empfohlen, sich an die regional zuständige Naturschutzbehörde zu wenden, um professionell mit der Situation umzugehen.
Aktuelle Berichte zeigen, dass die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse weiterhin nicht zu unterschätzen ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation in den kommenden Jahren verlaufen wird und ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um der Bedrohung entgegenzuwirken, wie www.marktspiegel.de berichtet.