Am 1. November, dem Allerheiligentag, wird in mehreren Bundesländern Deutschlands, darunter Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, ein gesetzlicher Feiertag gefeiert. Dieser Tag, der den Verstorbenen gewidmet ist, erfordert von den Menschen Respekt und Besinnung. Während viele sich auf ein entspanntes Wochenende freuen, gibt es strenge Regeln, die beachtet werden müssen. Der Tag ist ein stiller Feiertag, an dem die katholische Kirche zur Andacht aufruft und alles, was den „ernsten Charakter des Tages“ verletzt, als verpönt gilt.
Was ist an Allerheiligen tabu?
Allerheiligen ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Tag der Ruhe. Partys und große Veranstaltungen sind strikt verboten, und auch Geschäfte bleiben geschlossen. Wochenmärkte dürfen ebenfalls nicht stattfinden. In der Zeit von 5 bis 18 Uhr ist besondere Rücksichtnahme gefordert. Sportliche Aktivitäten sind jedoch erlaubt, wobei Sportveranstaltungen während der Hauptzeit der Gottesdienste, typischerweise zwischen 6 und 11 Uhr, untersagt sind.
Die Filmwelt muss sich ebenfalls an die Feiertagsvorschriften halten. Während Kunstausstellungen und Restaurantbesuche weiterhin möglich sind, dürfen bestimmte Filme nicht gezeigt werden, um den stillen Charakter des Tages zu wahren. Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) bewertet, welche Filme für den Feiertag geeignet sind. Es gibt jedoch keine Einschränkungen für Streamingdienste oder das Fernsehen zu Hause, sodass die Zuschauer in ihren eigenen vier Wänden keine Probleme haben sollten.
Die Diskussion über die Relevanz stiller Feiertage nimmt zu, insbesondere hinsichtlich der gesetzlichen Auflagen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Anzahl der Filme, die als unangemessen für Feiertage eingestuft werden, drastisch verringert. Die FSK weist darauf hin, dass es an der Zeit sei, über die zeitgemäße Handhabung dieser Regelungen nachzudenken, insbesondere im Hinblick auf das Tanzverbot an Karfreitag, das immer wieder in der Kritik steht.