Am vergangenen Samstag fand eine beeindruckende gemeinsame Übung der Feuerwehren Rottenacker und Munderkingen mit der Rettungshundestaffel der Feuerwehr Ulm statt. Die Veranstaltung, die am Landschaftssee stattfand, hatte zum Ziel, die Einsatzmöglichkeiten von Rettungshunden im Wasser zu demonstrieren. Während die Wasserretter der örtlichen Wehr in unterschiedlichen Bereichen wie dem Ufer und den Schilfinseln versteckt waren, kamen die vierbeinigen Helfer zum Zug.
Die Hunde wurden darauf trainiert, mit ihrer feinen Nase die Witterung von vermissten Personen aufzunehmen. Dabei zeigten die Tiere, indem sie anhaltend bellten, dass sie die „Vermissten“ gefunden hatten. Diese Übung bietet nicht nur eine praktische Anwendung der Hundefähigkeiten, sie ist auch für die Teilnehmer des Sicherheitsdienstes von großer Bedeutung. Durch das gezielte Training können die Einsatzkräfte lernen, wie sie in Notfallszenarien schneller und effektiver handeln können.
Ein Einblick in die Übungen und deren Bedeutung
Tobias Schmidberger, der Leiter des Polizeireviers Ehingen, hat die Übung beobachtet und war beeindruckt von der Effizienz der Hundeteams. Er erklärte: „Im Einsatz ist das eine großartige Möglichkeit, den Suchbereich bei Vermissten am Wasser deutlich einzugrenzen.“ Holger Oellermann, der Vorsitzende der Rettungshundestaffel, ergänzte: „Statt Taucher unter Wasser großflächig einzusetzen, können unsere Hunde den Suchbereich erheblich reduzieren.“ Dies spiegelt die Notwendigkeit wider, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rettungseinheiten zu optimieren, besonders in Situationen, in denen jede Sekunde zählt.
Die Idee, solche Übungen regelmäßig durchzuführen, war das Ergebnis eines tragischen Ereignisses im Oktober 2014. Damals war die Rettungshundestaffel nach Rottenacker alarmiert worden, um nach einem vermissten Mann zu suchen. Sein Auto war am Ufer des Landschaftssees gefunden worden. Das Team suchte über zwei Tage hinweg intensiv, konnte den Mann jedoch nur noch tot bergen. Diese Erfahrung hat gezeigt, wie wertvoll die Unterstützung von Rettungshunden bei solchen Einsätzen ist.
Erfolge der Rettungshundestaffel
Die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Ulm feiert im nächsten Jahr bereits ihr 50-jähriges Bestehen. Sie gehört zu den ersten Einheiten dieser Art in Deutschland, die 1975 gegründet wurde. Heute umfasst die Staffel 19 geprüfte Rettungshundeteams, die in unwegsamem Gelände suchen, sowie zusätzlich 11 Teams, die bei Trümmersuchen helfen. All diese Teams bestehen aus ausgebildeten Feuerwehrleuten und werden regelmäßig überprüft. Pro Jahr wird die Staffel zu etwa 30 Einsätzen gerufen, bei denen unterschiedliche, oftmals kritische Situationen zu bewältigen sind – von vermissten Kindern bis zu Senioren, die nicht mehr alleine zurechtkommen.
Der letzte große Einsatz, bei dem die Hunde Leben retteten, fand Ende Juni statt, als eine Rettungshündin eine orientierungslose Seniorin in Ulm aufspüren konnte. Solche Geschichten zeugen nicht nur von dem Können der Hunde, sondern auch von der unermüdlichen Arbeit der Menschen, die diese Teams leiten und unterstützen.
Die Übungen, wie die am Landschaftssee, sind nicht nur Training, sondern auch eine Erhöhung der Einsatzbereitschaft und Sicherheit für die Bürger. Die enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Polizei und Rettungshundestaffeln hat sich als effektiv erwiesen, wenn es darum geht, Menschenleben zu retten und Gefahrensituationen zu entschärfen.
Durch den Austausch von Wissen und Techniken werden Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich verbessert. Dies ist von wegweisender Bedeutung, vor allem vor dem Hintergrund der zunehmenden Herausforderungen, die Einsätze im Wasser mit sich bringen.
Die Zusammenarbeit zwischen den Rettungseinheiten ist unerlässlich, um in Notfällen so schnell wie möglich reagieren zu können. Die Leidenschaft und das Engagement aller Beteiligten, insbesondere der Hundeführer und ihrer treuen Begleiter, tragen dazu bei, dass wir zuversichtlich in die Zukunft blicken können, wenn es darum geht, Menschenleben zu retten.
Die Bedeutung der Rettungshundestaffel in der heutigen Zeit kann kaum überschätzt werden. In einer immer komplexer werdenden Welt, in der Naturkatastrophen, Unfälle und andere Notfälle häufig auftreten, sind schnelle und effektive Rettungsmaßnahmen unerlässlich. Hunde sind besonders effektiv in der Sucharbeit, da sie durch ihren ausgeprägten Geruchssinn wesentlich zur schnellen Auffindung von Vermissten beitragen können. Dies ist besonders wichtig in Situationen, in denen Menschen in abgelegenen oder schwer zugänglichen Gebieten vermisst werden.
Die Verbindung von Mensch und Tier spielt dabei eine zentrale Rolle. Die ausgebildeten Hundeführer verfügen nicht nur über Fähigkeiten im Umgang mit den Hunden, sondern auch über umfassende Kenntnisse in Erster Hilfe und Rettungstechniken. Sie arbeiten unter extremen Bedingungen und müssen oft innerhalb von Minuten Entscheidungen treffen, die über Leben und Tod entscheiden können.
Die Ausbildung der Rettungshunde
Die Ausbildung der Rettungshunde ist ein langwieriger Prozess, der mehrere Monate bis Jahre in Anspruch nehmen kann. Die Hunde müssen in der Lage sein, verschiedene Gerüche zu identifizieren und sich in verschiedenen Umgebungen — sei es im Wasser, in den Bergen oder im urbanen Raum — zurechtzufinden. Dazu gehört auch, dass sie an Wassergewöhnung und diverse Untergründe angepasst werden. Jeder Hund bringt unterschiedliche Eigenschaften und Talente mit, die die Auswahl für bestimmte Einsätze beeinflussen können.
In Deutschland gibt es spezielle Richtlinien und Standards, die von dem Deutschen Feuerwehrverband (DFV) festgelegt wurden. Nach diesen Standards müssen alle Hundeführer und ihre Hunde regelmäßig an Prüfungen teilnehmen, um ihre Qualifikationen zu bestätigen. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Teams optimal für den Einsatz ausgebildet sind.
Aktuelle Statistiken zur Rettungshundearbeit
Jährlich werden in Deutschland mehrere Tausend Einsätze von Rettungshundestaffeln dokumentiert. Nach Angaben des DFV und der Landesfeuerwehrverbände nimmt die Zahl der Einsätze kontinuierlich zu, was auch die gestiegene Sensibilität der Bevölkerung für Sicherheitsfragen widerspiegelt. Im Jahr 2022 wurden beispielsweise bundesweit über 10.000 Einsätze registriert, bei denen Rettungshunde zum Einsatz kamen, um vermisste Personen zu finden oder öffentliche Veranstaltungen abzusichern.
Die Effizienz dieser Einsätze zeigt sich auch an den hohen Erfolgsquoten. Über 90% der vermissten Personen, die durch Rettungshunde aufgefunden werden, können lebend gerettet werden, was ihre Wichtigkeit unterstreicht. Dies zeigt eindrucksvoll, dass die Kombination aus Mensch und Tier eine wertvolle Ressource in der Notfallrettung ist und erheblich zur Lebensrettung beiträgt.
– NAG