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Vermisster Junge in Aalen: Jugendamt übernimmt die Verantwortung!

Michael W., ein elfjähriger Junge, wurde am 27. Dezember als vermisst gemeldet und am 4. Januar in Aalen gefunden. Er klingelte an der Tür eines Mehrfamilienhauses und wurde auf Anweisung des Jugendamts von der Polizei in einer Kinder- und Jugendeinrichtung untergebracht. Das Jugendamt kann aus Datenschutzgründen keine Auskunft über den Jungen geben.

Die Inobhutnahme, die im Fall von Michael W. stattfand, bedeutet die vorläufige Aufnahme von Kindern und Jugendlichen in Notsituationen durch das Jugendamt. Diese Maßnahmen erfolgen, wenn das Kind um Obhut bittet oder eine dringende Gefahr für sein Wohl besteht. Im Ostalbkreis, wo sich der Vorfall ereignete, bleibt die Anzahl der Inobhutnahmen seit Jahren konstant: 112 im Jahr 2022, 82 im Jahr 2023 und 81 im Jahr 2024. In der Region stehen zwölf Plätze an drei Standorten für Inobhutnahmen zur Verfügung. Pflegefamilien wechseln sich alle 14 Tage ab, um kleinere Kinder in Obhut zu nehmen.

Details zur Inobhutnahme

Der Zeitraum der Inobhutnahme kann von einem Tag bis zu zwölf Wochen dauern, in besonderen Fällen auch länger. Die meisten Inobhutnahmen dauern zwischen einer Woche und vier Wochen. Während der Inobhutnahme wird der Schulbesuch des Kindes in den ersten Tagen oft ausgesetzt, danach wird versucht, den Schulbesuch fortzusetzen. Im Ostalbkreis leben derzeit rund 220 junge Menschen in Pflegefamilien. Inobhutnahmen enden entweder durch Rückführung zu den Eltern oder durch eine stationäre Jugendhilfemaßnahme. Ein Kind kann zurückkehren, wenn die Kindeswohlgefährdung beseitigt wurde, häufig im Rahmen eines Kinderschutzkonzepts. Sollte mangelnde Mitwirkung festgestellt werden, kann das Familiengericht eingeschaltet werden.

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Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge stellen eine relevante Fallgruppe dar. Im Jahr 2022 wurden 168, im Jahr 2023 188 und im vergangenen Jahr 132 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Obhut genommen. Für diese Gruppe gibt es zehn Plätze an zwei Standorten.

Im Jahr 2023 erreichte die Zahl der in behördliche Obhut genommenen Kinder und Jugendlichen einen neuen Höchstwert. Diese stieg um 12 Prozent auf insgesamt 74.600 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Die Hauptursache für den Anstieg sind unbegleitet eingereiste Minderjährige aus dem Ausland. Dabei folgten 53 Prozent der Inobhutnahmen auf eine unbegleitete Einreise, 33 Prozent waren vorläufige Inobhutnahmen direkt nach der Einreise und 20 Prozent reguläre Inobhutnahmen nach bundesweiter Verteilung.

Ohne unbegleitete Minderjährige sank die Zahl der Inobhutnahmen um 7 Prozent. 36 Prozent der Inobhutnahmen gingen einer dringenden Kindeswohlgefährdung voraus, während 11 Prozent der Fälle von den betroffenen Kindern oder Jugendlichen selbst beim Jugendamt gemeldet wurden.

Häufigste Gründe für Inobhutnahmen sind die Überforderung der Eltern (22 Prozent), Hinweise auf Vernachlässigungen (10 Prozent) und Anzeichen für körperliche Misshandlungen (9 Prozent). Die durchschnittliche Dauer einer Inobhutnahme beträgt 50 Tage, wobei etwa 31 Prozent der Fälle in weniger als einer Woche beendet werden. 23 Prozent kehren nach der Inobhutnahme an ihren bisherigen Aufenthaltsort zurück, während 47 Prozent an einem neuen Ort untergebracht werden.

Die genannten Informationen über Michael W. stammen von Schwäbische.de, während die Daten zu den Inobhutnahmen aus einer Analyse von tagesschau.de stammen.


- Übermittelt durch West-Ost-Medien

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Details zur Meldung
Was ist passiert?
Notfall
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Aalen
Genauer Ort bekannt?
Aalen, Deutschland
Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Quellen
tagesschau.de

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