Ostalbkreis. Ein kleines Wort, das große Bedeutung hat! Für 0,6 Prozent der Bevölkerung, die sich als transgeschlechtlich identifizieren, ist der Geschlechtseintrag im Personenstandsregister nicht einfach nur ein bürokratisches Detail. Elia Anschein, ein 27-jähriger Aalen-Bewohner, steht an der Schwelle zu einer neuen Identität: „Divers“ wird ab November in seinem Ausweis stehen! Der Grund? Ein neues Gesetz, das den Prozess der Geschlechtsänderung revolutioniert! Ab dem 1. November genügt ein einfacher Antrag beim Standesamt, um den Geschlechtseintrag zu ändern – ohne die vorherige gerichtliche Entscheidung oder Gutachten von Experten. Anschein ist erleichtert: „Ich hatte immer Zweifel, ob das Gesetz wirklich kommt, aber die Erleichterung in der Community ist riesig!“
Anmeldechaos und Schwierigkeiten
Doch das neue Gesetz bringt auch Herausforderungen mit sich! Anschein reichte seinen Antrag am 2. August ein, aber das Aalener Standesamt war nicht bereit: „Es gab keine Formulare auf der Website!“ Nach mehreren Versuchen und einer langen Wartezeit erhielt er schließlich das richtige Formular. „Das Ganze war ein Durcheinander, aber jetzt heißt es warten!“ Er hofft, in drei Monaten seine Erklärung beim Standesamt abgeben zu können. Die Stadtverwaltung Heubach hat noch nicht einmal die Möglichkeit, den Antrag online zu stellen, während in anderen Städten die Anmeldung nur teilweise digital möglich ist.
Vorurteile und Aufklärung
Anschein kämpft nicht nur mit bürokratischen Hürden, sondern auch mit Vorurteilen. „Es kursieren viele Falschinformationen über uns“, sagt er und weist darauf hin, dass das Selbstbestimmungsgesetz nicht bedeutet, dass jemand einfach seinen Geschlechtseintrag ändern kann, wann er will. „Es gibt klare Regeln und Fristen!“ Anschein selbst hat bereits eine medizinische Transition begonnen und kämpfte jahrelang mit Mobbing und Akzeptanzproblemen. „Wir sind keine Gefahr, wir sind ganz normale Menschen, die glücklich sein wollen“, betont er. Mit seiner Aufklärungsarbeit am Theater Aalen möchte er das Bewusstsein für Transidentität schärfen und Vorurteile abbauen. „Es gibt Hoffnung, wenn die Jugendlichen anfangen, ihre Sicht zu ändern!“