Die Aalener Klinikbelegschaft plant ein Oktoberfest, dessen Timing Unverständnis und Unmut im benachbarten Ellwangen auslöst. Am 18. Oktober 2024 findet die Veranstaltung im Musikantenstadl in Rainau statt. Während die Mitarbeiter in Aalen feiern, fühlen sich viele Kolleginnen und Kollegen in Ellwangen in ihrer Unsicherheit und Sorge um die berufliche Zukunft nicht gehört. Das Ostalb-Klinikum, mit Sitz in Aalen, wird häufig gelobt, doch im Schatten aktueller Herausforderungen wird kritisiert, dass solche Feiern zur falschen Zeit stattfinden.
Ein anonym bleibender Vertreter aus Ellwangen äußerte gegenüber den Aalener Nachrichten: „Der Zeitpunkt der Feier ist mehr als unpassend.“ Das Gefühl der Frustration ist in der dortigen Belegschaft verbreitet. Der Druck, der durch die drohenden Schließungen aller Kliniken Ostalb und einem Defizit von 60 Millionen Euro entsteht, sorgt für weitere Besorgnis. Mitarbeiter berichten, dass sie aus Angst um ihre Arbeitsplätze schlecht schlafen können, was die emotionalen Belastungen verstärkt.
Franziska Schuster, die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler in Ellwangen, sowie Armin Burger von der CDU, äußern öffentlich ihre Bedenken über das anstehende Fest. Sie kritisieren sowohl den Zeitpunkt als auch die Größe der Feier im Hinblick auf die ernsthaften finanziellen Probleme. Sie stellen die Frage, wie eine Feier in Aalen angesichts der bedrückenden Situation in Ellwangen gerechtfertigt werden kann.
Trotz der aufkeimenden Kritik weist der Pressesprecher der Kliniken Ostalb, Ralf Mergenthaler, darauf hin, dass das Fest seit Monaten geplant sei und nichts mit den aktuellen Problemen zu tun habe. „Niemand feiert, dass es Ellwangen schlecht geht“, sagte er und bemerkt, dass solche Feiern zur traditionellen Unternehmenskultur gehören. Ihre Rolle sei es, abteilungsübergreifenden Austausch zu fördern und ein Dankeschön an die Mitarbeiter zu richten. Dennoch zeigt er Verständnis dafür, dass nicht alle Mitarbeiter zur Feierlichkeit in der Lage sind.
Für eine aufkommende Weihnachtsfeier im Dezember im Parkdeck des Krankenhauses in Ellwangen gibt es ebenfalls Pläne. Allerdings berichten Mitarbeiter, dass sie die Dekoration selbst beschaffen müssen, was zusätzliche Belastungen mit sich bringt.
Diese Nöte verdeutlichen die Spannungen innerhalb des Gesundheitssektors, wo ein ungleiches Verhältnis zwischen Facility-Feiern und der Ernsthaftigkeit der Arbeitsplatzunsicherheiten vorherrscht.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.schwaebische-post.de.
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