Bei den aktuellen Erdbauarbeiten auf dem Union-Areal in Aalen sind nicht nur Fortschritte in der Verwaltung geplant, sondern auch bedeutende historische Funde ans Licht gekommen. Diese Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die lokale Geschichte und ermöglichen ein besseres Verständnis der Region.
Archäologische Bedeutung der Funde
Die ahnenhaften Reste einer Mühle und hindurchgehende Artefakte aus früheren Epochen wurden bei den Arbeiten freigelegt. Unter der Leitung der Ostalb-Archäologie GbR und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege wird die Geschichte des Gebietes nicht nur dokumentiert, sondern auch für zukünftige Generationen gesichert. Eine besonders bemerkenswerte Entdeckung ist ein gepunzierter Silberbecher und eine Silbermünze aus dem Jahr 1644, die zusammen mit anderen interessanten Gegenständen wie Klappmessern und Eisenobjekten ausgegraben wurden.
Zusammenhang mit der Stadtgeschichte
Die historische Obermühle, die bereits 1473 schriftlich erwähnt wurde, ist mit der Mühle aus dem Jahr 1300 eng verbunden. Es wird angenommen, dass der Mühlbetrieb über die Jahrhunderte hinweg verschiedene Nutzungsmöglichkeiten erlebte, bis sie 1873 in die Union-Werke einging. Dieser historische Kontext ist für die Stadt Aalen von hoher Relevanz, da er nicht nur die Entwicklung der örtlichen Industrie, sondern auch den Lebensstil der damaligen Bevölkerung verdeutlicht.
Einblick in die Baupläne
Im Rahmen der Bauarbeiten auf dem Areal, das früher die Union-Werke beherbergte, wird für rund 106 Millionen Euro ein neuer Verwaltungsstandort mit zwei Bürogebäuden mit insgesamt 473 Arbeitsplätzen errichtet. Zusätzlich ist die Schaffung einer Park- und Mobilitätsstation vorgesehen, die modernste Annehmlichkeiten bieten soll. Das Landratsamt hat die Archäologie-Begleitung eingerichtet, um sicherzustellen, dass alle relevanten Funde dokumentiert werden und der bauliche Fortschritt nicht behindert wird.
Was geschieht mit den gefundenen Objekten?
Die archäologischen Funde werden nun ins Zentrale Fundarchiv in Rastatt überführt. Dort werden die Objekte genauer untersucht und datiert, bevor sie für die Nachwelt aufbereitet werden. Dank des effizienten Arbeitens der Archäologen wird die Baufreiheit für die Landesverwaltung nun bereitgestellt, sodass die aktuellen Bauarbeiten ungehindert fortgeführt werden können.
Schlussfolgerung und Ausblick
Diese Entdeckungen auf dem Union-Areal sind nicht nur ein Gewinn für die archäologische Forschung, sondern auch für die Identität der Stadt Aalen. Sie öffnen das Tor zur Vergangenheit und fördern das Wissen der Gemeinschaft über ihre Wurzeln. Damit wird der Narrativ über die Stadtbildung neu erzählt und ein bleibendes Erbe geschaffen, während gleichzeitig moderne Verwaltungsstrukturen entstehen.
– NAG
