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Attentäter drohte auf X: Warum blieb das in Magdeburg verborgen?

Es war ein erschütternder Vorfall, der die Nation fassungslos machte: Taleb al-Abdulmohsen, ein aus Saudi-Arabien stammender Arzt, der seit über einem Jahrzehnt in Deutschland lebte, hinterließ eine klare und verstörende Drohung auf einer Plattform, die ehemals Twitter hieß. Unter einem Posting der Bundesinnenministerin Nancy Faeser, schrieb er: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich in diesem Jahr sterbe, um Gerechtigkeit zu schaffen.“ Dass solch eine direkte Terrordrohung unbeachtet bleib, wirft Fragen nach den Mechanismen unserer Behörden auf. Laut einem Bericht von Apollo News stellte Faeser sogar 51 Mal Anzeige wegen Beleidigung – und trotzdem blieb diese dramatische Warnung unüberprüft. Doch während Beleidigungen schnell verfolgt wurden, schien für explosive Drohungen kein Radar vorhanden zu sein.

Al-Abdulmohsen, dessen Bekanntheit bei den Sicherheitsbehörden seit 2015 kein Geheimnis war, wurde weder ausreichend überwacht noch als ernsthafte Gefahr eingestuft. Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt und das Bundeskriminalamt hatten 2023 beschlossen, dass von ihm „keine konkrete Gefahr“ ausgehe. Eine fatale Fehleinschätzung, wenn man bedenkt, dass seine abschließende Tat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt fünf Menschen das Leben kostete, darunter ein unschuldiger neunjähriger Junge, sowie 235 weitere Personen teils schwer verletzte.

Alarmzeichen in den Wind geschlagen?

Bereits Monate vor dem schrecklichen Vorfall schlug Al-Abdulmohsen nicht nur online Alarm. Eine E-Mail an die Kölner Staatsanwaltschaft, in der er von Ereignissen sprach, die „in den nächsten Tagen“ passierten, wurde als „abstrakte Drohung“ abgetan. Man reagierte lediglich mit einer Gefährderansprache, einer schriftlichen Warnung ohne wirkliche Konsequenzen. Ein Polizeisprecher erläuterte, dass eine persönliche Ansprache schon ein Jahr zuvor geplant, aber nie durchgeführt wurde, da man den Attentäter nicht antreffen konnte. Wer sich fragt, ob das Schreiben erfolgreicher war, wird ohne Antwort gelassen. Besorgniserregend auch ein Bericht von BILD, der auf ein weiteres jahrzehntelanges Versagen der Sicherheitsstrukturen hindeutet. Seit 2006 in Deutschland, erhielt Al-Abdulmohsen 2016 Asyl, trotz steter Warnungen auch aus seinem Heimatland.

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Ministerium stellt sich taub

BILD deckte auf, dass auf die Frage, warum diese Drohung weder springend noch schlussfolgert geprüft wurde, der Sprecher des Ministeriums lediglich zurückgab, die Plattformen X seien für das Entfernen strafbarer Inhalte verantwortlich. Dabei zeigt die eigene "Netiquette" des Innenministeriums, dass Kommentare durchaus beobachtet und moderiert werden. Ein unhaltbarer Zustand, gerade wenn es um solch explosive Inhalte geht.

In der Gesamtheit lässt all dies staunend zurück. Drohungen warnend nicht ernst genommen, Unzulänglichkeiten in den Mechanismen der Sicherheitsbehörden, und verantwortungslose Verantwortungskaskaden. Eine Kombination, die nicht nur Leben kostete, sondern auch das Vertrauen in den Schutz durch den Staat nachhaltig erschüttert.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Terrorismus
In welchen Regionen?
Magdeburg
Genauer Ort bekannt?
Magdeburg, Deutschland
Quelle
apollo-news.net

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