In Suhl, einer beschaulichen Stadt in Thüringen, hat die Polizei kürzlich eine Aufklärungsveranstaltung für Asylbewerber abgehalten. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, den Migranten die deutschen Gesetze näherzubringen und sie über gesellschaftliche Normen zu informieren. Die Teilnehmenden waren überwiegend junge Männer, viele aus Afghanistan, die nicht nur vor einer neuen Kultur, sondern auch vor einem strikten Rechtssystem stehen. Doch das Interesse an dieser Bemühung war enttäuschend gering, was Anlass zur Besorgnis gibt.
Bereits bei ihrer Ankunft in Suhl wird den Asylbewerbern ein Bild der deutschen Gesetze vermittelt, das sie oft nicht verstehen. Der Ort, an dem sie untergebracht sind, gilt als Brennpunkt von Gewalt und Kriminalität. In der Vergangenheit haben sich hier immer wieder Vorfälle ereignet, die von der Polizei als unverantwortlich eingestuft werden. Konflikte zwischen Migranten und der einheimischen Bevölkerung haben das Vertrauen in die Integration von Zuwanderern stark strapaziert.
Die Realität im Asylbewerberheim
Das Asylheim in Suhl ist nicht nur von negativen Schlagzeilen geprägt, sondern auch von einem abweisenden und unordentlichen Umfeld. Die Zustände sind dort alles andere als einladend. Zimmersituationen mit Schimmelbefall und Ungeziefer sind keine Seltenheit. Die Wohnanlage hat oft überfüllte Kapazitäten, mit regelmäßigem Lärm und gewalttätigen Ausschreitungen. Die Atmosphäre ist angespannt, und die Bewohner haben häufig das Gefühl, dass ihre Ohnmacht gegenüber der Gewalt in ihrem Umfeld überwiegt.
Dies bringt die Verantwortlichen auf die Idee, eine Art „Nachhilfestunde“ zu organisieren, um den Migranten zu zeigen, was es bedeutet, in Deutschland zu leben. Sie sollen lernen, dass Gesetze und Respekt vor anderen in der deutschen Kultur eine hohe Bedeutung haben. Dazu gehört auch die grundlegende Norm, dass Konflikte gewaltfrei gelöst werden sollten. Diese einfache Vorstellung ist für viele gesetzte Asylbewerber alles andere als selbstverständlich.
Doch bei der ersten Informationsveranstaltung war die Resonanz enttäuschend. Trotz der Einladung von 120 Handzetteln erschienen lediglich 51 Teilnehmer, wobei viele anscheinend aufgrund des Auszahlungstags für das Taschengeld nicht gekommen waren. Anstelle der Teilnahme an der Aufklärungsveranstaltung bevorzugten es viele, das ihnen zustehende Geld abzuholen, was die Frage aufwirft, wie ernst sie die aufgezeigten Themen tatsächlich nehmen.
Polizist Stefan Paule-Freiwald stellte in seiner Ansprache klar, dass die Deutschen andere Erwartungen an das Miteinander haben. Er erläuterte den Asylbewerbern die grundlegenden Gesetze, die in Deutschland gelten. “Es geht nicht an, mit einem Messer spazieren zu gehen, und Konflikte müssen ohne Waffen gelöst werden”, so seine eindringlichen Worte. Die Zuhörer standen in stillem Respekt vor dem, was er zu sagen hatte, stellte dann jedoch auch klar, dass Respekt eine wechselseitige Angelegenheit ist. “Wenn Sie Respekt zeigen, werden Sie auch Respekt erhalten.”
Herausforderungen für die Integration
Ein besorgniserregender Aspekt, der an diesem Tag angesprochen wurde, war das Thema sexuelle Selbstbestimmung. Die Beamten aus Suhl machten unmissverständlich deutlich, dass in Deutschland sowohl Männer als auch Frauen gleichwertige Rechte besitzen und respektiert werden müssen. Der Erklärungsbedarf ist hier besonders groß, da viele Asylbewerber aus Kulturen kommen, in denen Frauen oft unterdrückt werden. Die Konflikte, die sich aus einem Missverständnis dieser grundlegenden Rechte ergeben, dürften nicht unterschätzt werden.
Die Sozialbetreuerin Nadja Horn versuchte ebenfalls, den Migranten klarzumachen, was man von ihnen in einem gemeinsam genutzten Raum erwartet. Sie forderte zu einem friedlichen Miteinander und gegenseitiger Rücksichtnahme auf. Leider bleibt das Verhalten der Asylbewerber oft hinter den Erwartungen zurück, was in der Einrichtung zu Konflikten führt. Müll auf dem Boden und Dreck in den Toiletten sind ein tägliches Problem, und es entsteht der Eindruck, dass einigen kaum bewusst ist, wie sie sich in einem Gemeinschaftsraum verhalten sollten.
Um den Asylbewerbern zu verdeutlichen, dass Regelverletzungen ernste Konsequenzen haben könnten, erklärten die Polizisten, dass in Deutschland Gesetze gelten, die für alle Menschen verbindlich sind, ungeachtet ihrer Herkunft. Dies wurde auch an den Beispielen für Ahndungen verdeutlicht. „Wer ohne gültigen Fahrschein im Bus fährt, begeht einen Betrug. Und dieser wird verfolgt“, hieß es ernsthaft.
So viele Fragen bleiben offen: Haben die Asylbewerber die Aussagen verinnerlicht? Werde es einen Wandel in ihrem Verhalten geben? Nach all den Worten blieben viele auch weiterhin unbeeindruckt und ließen die Ereignisse ohne jegliche Notizen hinter sich.
Selbstverständlich zielt dieses Aufklärungsthema auf einen fruchtbaren Dialog, doch zeigt die bisherige Veranstaltung, dass es an der Zeit ist, das System zu überdenken. Gibt es möglicherweise Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass die eingeladenen Migranten ernsthaft erscheinen? Die Frage, ob Konsequenzen für das Fernbleiben von solchen Veranstaltungen gerechtfertigt sind, stellt sich, um die Teilnehmenden zur Einsicht zu bringen, dass man in einem neuen Land auch Pflichten hat.
Für weitere Informationen über die Herausforderungen der Integration und den Umgang mit Asylbewerbern in Deutschland, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.focus.de.