Asylanträge in Österreich: Dramatischer Rückgang um 37 Prozent!
Asylanträge in Österreich: Dramatischer Rückgang um 37 Prozent!
Österreich - Im ersten Halbjahr 2023 ist die Zahl der Asylanträge in Österreich stark gesunken. Insgesamt beantragten 8.637 Personen Asyl, was einem Rückgang von 36,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im ersten Halbjahr 2022 wurden noch 13.634 Anträge registriert. Dieses Abwärtstrend ist seit dem Jahr 2023 zu beobachten und steht im Kontext eines früheren Höchststandes von 32.351 Anträgen zwischen Januar und Juni 2022, wie kleinezeitung.at berichtet.
Innnenminister Gerhard Karner (ÖVP) plant, die Asylstatistik für das erste Halbjahr in einer Pressekonferenz vorzustellen. Dieser Rückgang in Österreich spiegelt sich auch in der gesamten Europäischen Union wider, allerdings in einem weniger ausgeprägten Maße. Bis Ende Juni 2023 verzeichnete die EU einen Rückgang der Erstanträge um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Phänomen könnte auf verschiedene Faktoren wie geopolitische Spannungen und interne Sicherheitslagen zurückzuführen sein.
Kontext der Rückgänge
Die weltweiten Migrationsbewegungen sind komplex und oft auf verschiedene Krisen zurückzuführen. Laut dem UNHCR waren im Jahr 2023 insgesamt 117,3 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, darunter 6,9 Millionen Asylsuchenden. Die Hauptursachen für diese Fluchtbewegungen sind Konflikte, Gewalt und Verfolgung aufgrund von politischen Überzeugungen oder Identität. Interessanterweise finden etwa drei Viertel der Flüchtlinge Schutz in Staaten mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, wobei Nachbarstaaten oftmals die Hauptaufnahmeländer sind. Nur 25 Prozent der Schutzsuchenden werden in Ländern mit höherem Einkommen aufgenommen, wie destatis.de darlegt.
Besonders signifikant ist die Fluchtbewegung aus der Ukraine infolge des russischen Angriffs, bei dem viele Geflüchtete einen besonderen, vorübergehenden Schutzstatus gemäß EU-Richtlinie 2001/55/EG erhalten haben und in der Regel keinen Asylantrag stellen. Die Einflüsse dieser Krisen sind in den Zahlen der Erstanträge unter den Staatsangehörigen der am meisten betroffenen Nationen sichtbar. Im Jahr 2023 kamen die meisten Erstanträge von syrischen, afghanischen und türkischen Staatsangehörigen.
Asylanträge in der EU
In der EU zeigen die Statistiken ebenfalls, dass die meisten Erstanträge in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien verzeichnet wurden. Griechenland übernimmt in diesem Kontext eine signifikante Rolle und steht mit 57.895 Anträgen auf dem vierten Platz. Im Vergleich zu den Bevölkerungszahlen verzeichnen Länder wie Zypern, Österreich und Griechenland die höchste Zahl an Erstanträgen pro Million Einwohner. In Österreich beispielsweise wurden 2023 ca. 3.900 Erstanträge je eine Million Einwohner registriert.
Die Anerkennungsquoten der Asylanträge variieren erheblich zwischen den EU-Staaten. Deutschland hat eine Anerkennungsquote von etwa 52 Prozent, während die niedrigsten Quoten in Spanien (12 Prozent) und Rumänien (16 Prozent) zu beobachten sind. Länder wie Estland, die Niederlande, Litauen, Portugal und Polen verzeichnen hingegen mehr als 70 Prozent Anerkennung von Asylanträgen.
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